Die Gedanken sind frei. Oder doch nicht? Wie das menschliche Hirn kontrolliert und beeinflusst werden kann, beschäftigt die Ermittler in der „Tatort“-Folge „Krieg im Kopf“ (ARD, Sonntag, 20. 15 Uhr).
Ein unbekannter Mann hat Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) überwältigt und hält ihr ein Messer an den Hals. Der Mann scheint verrückt zu sein, schreit die Stimmen in seinem Kopf an. Im letzten Moment kann Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) ihre Kollegin mit einem riskanten Schuss retten. Was zunächst wie ein klarer Fall aussieht, erscheint im neuen Licht, als es eine zweite Tote gibt. Schnell führt die Spur zur Bundeswehr. Ein Vorfall während eines Auslandeinsatzes hat mehrere Tote gefordert und bei den Überlebenden psychische Spuren hinterlassen. Während Lindholm und Schmitz recherchieren, was in Mali wirklich passiert ist, beginnen sie zunehmend an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln.
An Spannung mangelt es der Folge nicht. Die Kommissarinnen treffen auf futuristische Technologien, verschwiegene Wissenschaftler und Experimente, die man eher in Science-Fiction-Romanen als an einer Hannoveraner Universität erwarten würde. Ob das alles wirklich realistisch ist, spielt gar keine große Rolle. Die Handlung ist in sich konsistent, und wird – anders als man am Anfang hätte vermuten können – nicht durch klassische Ermittlerduo-Konfikte überlagert. Das Drehbuch von Christian Jeltsch führt die Protagonisten in Situationen, die zum Ende hin immer beklemmender werden. Und spätestens als Lindholm sich einen Metallstab durch die Hand bohrt ohne Schmerzen zu spüren, vergisst man dann auch, dass der ein oder andere Bösewicht vielleicht etwas zu klischeehaft daherkommt.