Frau Korinth, was gucken Sie gerade?
Marianne Korinth: Im Moment gucke ich "4 Blocks". Es geht um eine Familie im Drogenhandel, bei der alles entgleitet, als der Schwager verhaftet wird. Die Serie ist spannend, fast schon ein bisschen brutal. Aber ich finde, sie gibt ganz gut die Macht des Drogenhandels wieder.
Gucken Sie insgesamt lieber Serien als Filme?
Das ist ganz unterschiedlich. Ich mag beides, es muss mich einfach fesseln. Im Fernsehen laufen allerdings gerade oft Filme, die zum Gott weiß wievielten Male wiederholt werden. Und, was ich auch total schrecklich finde, was scheinbar gerade modern ist, ist, dass es immer ein offenes Ende gibt. Oder in einigen Filmen stehen plötzlich die Toten wieder im Bild.
Also bei Ihnen sollen die Leute am Ende lieber tot sein?
Ja, tot ist tot. Sie müssen dann nicht nochmals erscheinen. Es muss nicht zwingend ein Happy End sein, aber es muss ein erkennbares Ende haben.
Gucken Sie lieber ernste oder lustige Sachen?
Ich mag ernst lieber. Witzige Filme sind mir oft zu albern und zu klamaukig.
Gibt es trotzdem einen Film, der Sie mal richtig zum Lachen gebracht hat?
Ja, richtig lachen kann ich bei "Vorstadtweiber" und beim "Tatortreiniger". Bjarne Mädel ist einfach so schön trocken.
Und wann mussten Sie zuletzt weinen?
Bei "Ein ganzes halbes Jahr". Beim Buch habe ich auch schon geheult. Es geht um ein junges Mädchen, das bei einem Querschnittsgelähmten angestellt ist, und die beiden verlieben sich ineinander. Muss man gesehen und gelesen haben.
Haben Sie auch einen Lieblingsfilm?
"Jenseits von Afrika". Die reiche Karen heiratet ihren Cousin, den Baron Bror und baut mit ihm zusammen in Kenia eine Kaffeeplantage auf. Doch die Ehe ist unglücklich. Dieser Film hat sieben Oscars bekommen.
Was wäre, wenn jemand Ihr Leben verfilmen würde? Wer sollte Sie spielen?
Sabine Postel. Ich mag sie total gerne. Typmäßig passt das, glaube ich. Sie ist schlagfertig und ich denke bei ihr oft: Ja, das hätte ich genauso gemacht. Ich erkenne mich da wieder.
Was lesen Sie gerade?
Ich lese immer drei Bücher gleichzeitig: Den Fortsetzungsroman im WESER-KURIER, da muss ich jetzt aber wegen meines Urlaubs vier Wochen nachholen. Auf meinem Tolino lese ich immer im Bett, wenn ich nicht schlafen kann. Da lese ich gerade "Sharing" von Arno Strobel. Es geht um das Ehepaar Bettina und Markus Kern. Sie führen ein erfolgreiches Sharing-Unternehmen. Doch dann wird Bettina entführt, und Markus wird gezwungen, den Menschen zu teilen, der ihm am nächsten steht. Sehr, sehr spannend.
Und das dritte Buch?
Am Tage und am Wochenende lese ich gerade "Die Perlenschwester" von Lucinda Riley. Das ist der dritte Teil der Sieben-Schwestern-Reihe. Sie ist auch meine Lieblingsautorin. Sie schreibt so spannend und mitreißend, dass ihre Bücher immer bis zur letzten Seite fesseln.
Haben Sie auch ein Lieblingsbuch, das Sie vielleicht schon länger begleitet?
Was ich toll fand und an alle Bekannten und Verwandten ausgeliehen habe, ist die Stieg Larsson-Trilogie mit "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung".
Bleibt noch die Musik, was hören Sie aktuell?
Etwas ganz Außergewöhnliches: Peer Gynt Suite No.1 von Edvard Grieg. Darauf bin ich auch durch einen Roman von Lucinda Riley gekommen. Die Musik war Thema in einem Buch. So habe ich das Stück wiederentdeckt. Insgesamt höre ich aber außer Techno alles gerne.
Und welches Lied macht Sie glücklich?
"Vom selben Stern" von Ich + Ich. Vor 15 Jahren habe ich meine bessere Hälfte kennengelernt, und das Lied hat uns am Anfang irgendwie immer begleitet, es lief auf allen Kanälen rauf und runter. Das Lied macht mich bis heute glücklich und holt Erinnerungen hervor.
Das Gespräch führte Alexandra Knief.