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Wie geht das?: Blitzeinschlag Stecker raus bei Gewitter

Neugierige Fragen nach dem Wie, Warum, Weshalb: Das ist nicht nur etwas für Kinder. Unsere Serie "Wie geht das?" schnuppert in unterschiedliche Bereiche hinein.
15.08.2022, 10:18 Uhr
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Stecker raus bei Gewitter
Von Alexandra Knief

Früher hieß es immer: Stecker raus bei Gewitter. Gilt das auch heute noch?

Thomas Kumm: Dieser Grundsatz ist auch heute noch gültig. Stecker raus bei Gewitter ist der sicherste Schutz, um mögliche Überspannungsschäden an technischen Geräten zu vermeiden.

Was kann sonst passieren?

Ein Blitzeinschlag ist ein sehr kurzes Ereignis, das allerdings mit hohen Spannungsimpulsen, beziehungsweise Stromstärken von bis zu 20.000 Ampere verbunden ist. Im Vergleich dazu sind die meisten Geräte im Haushalt (230 V) nur für Stromstärken im Bereich weniger Ampere ausgelegt. Moderne Elektroinstallationen werden bereits standardmäßig mit Blitz- und Überspannungsschutzeinrichtungen ausgerüstet, vor allem in kritischen Bereichen. Neben diesem inneren Blitzschutz kann noch der äußere Blitzschutz, also der klassische Blitzableiter, zum Einsatz kommen. Er soll den Blitz einfangen, bevor er das Gebäude selbst trifft.

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Gibt es Geräte, die besonders sensibel sind?

Mittlerweile besitzen fast alle Haushalte eine Vielzahl hochsensibler, mit komplizierter Elektronik und Sensorik ausgestattete technische Geräte: Drucker, PC, Fernseher, Waschmaschine, Mikrowelle sowie gesteuerte Einrichtungen wie Heizungen oder Rollläden. Für alle diese Geräte empfiehlt es sich dringend, sie durch Steckerziehen vom Stromnetz zu nehmen. Alternativ können geprüfte, spezielle abschaltbare Steckleisten mit Überspannungsschutz und VDE-Prüfzeichen genutzt werden.

Wie oft kommt es zu Blitzeinschlägen?

In Deutschland treten jährlich bis zu 500.000 Blitzeinschläge auf. Im Land Bremen gab es 2021 beispielsweise 157 Ereignisse. Daneben lassen sich durch Blitzeinschlag entstehende Sachschäden bundesweit jährlich mit einer Größenordnung von etwa 200 Millionen Euro beziffern. Nebenbei: Die hiesige Region ist von Blitzeinschlägen im Vergleich zu anderen Regionen eher unterdurchschnittlich betroffen.

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Bei Gewitter soll man auch nicht duschen. Stimmt oder Unsinn?

Blitze können auch über metallene Wasser- oder Gasrohre in Häuser eindringen. In diesem Fall bestünde die Gefahr, dass diese Rohre die gefährlichen elektrischen Spannungen des Blitzes weiterleiten, was in Verbindung mit Wasser besonders kritisch werden kann. Prinzipiell schützen Potenzialausgleich und Erdung der Installation. Doch auch hier, gerade bei älteren Bauten, gilt Vorsicht. Also am besten mit dem Duschen warten, bis das Gewitter wieder vorbei ist.

Die Fragen stellte Alexandra Knief. 

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