Als neue Ausstellungsplattform präsentiert die Senioren-Residenz „Am Mühlenfeld“ Ölgemälde von Peter van Beeck. Dem Bremer Umland galt die ganze Leidenschaft des Malers, der mit seiner Frau unter anderem die Fenster der Bremer Friedenskirche gestaltet hat.
„Kunst verbindet Alt und Jung“, ist Thomas Hesse überzeugt – und mit genau diesem Motto will der neue Leiter der Senioren-Residenz „Am Mühlenfeld“ das Haus für die Oberneulander öffnen. Den Anfang auf der neuen Kunstplattform macht eine Ausstellung mit Bildern von Peter van Beeck. Auch wenn der Maler und Bildhauer schon 2007 verstorben ist -– mit seinen Bildern und Gemeinschaftsarbeiten, die er mit seiner Frau Ruth Elisabeth van Beeck erschaffen hat, ist er in der Bremer Stadtlandschaft fest verankert. Zu den Gemeinschaftswerken gehören zum Beispiel die Fenster der Friedenskirche in der Humboldtstraße oder die Barbarossa-Skulptur aus Beton an der Barbarossa-Straße.
„Die besten seiner Bilder sind mit nassen Hosen entstanden“, erzählt Hagen van Beeck, der Sohn des Malers, anlässlich der Vernissage in der Senioren-Residenz „Am Mühlenfeld“. Unbeeindruckt von äußeren Temperaturen oder Wetterverhältnissen sei er in jedes Gewässer hineingestiegen, wenn ihm dies für die perfekte Perspektive seines Motives nötig erschien.
Oft genug habe er auch die Staffelei an diesem Platz positioniert, um das Bild an genau dieser Stelle zu malen, erinnert sich Hagen van Beeck. „Manchmal war es so kalt, dass er den Pinsel kaum halten konnte.“ Wer dem Sohn und anderen zuhört, kann den Eindruck gewinnen, dass Peter van Beeck ein wahrhaft passionierter, wenn nicht gar perfektionistischer Maler gewesen ist.
„Ich hatte teilweise das Gefühl, er mochte sich von seinen Bildern gar nicht trennen“, weiß Klaus Backhoff aus Oberneuland zu berichten, der dem Künstler im Laufe der Zeit drei Werke abgekauft hat. „Er ließ nicht zu, dass ich selbst einen Rahmen auswähle“, berichtet der Bewunderer von dessen Kunst, bis zum letzten Moment habe van Beeck die Kontrolle über seine Arbeit behalten.
Wer in den Fluren der Seniorenresidenz bis Ende April entlangstreift, wird dort vermutlich viele annähernd vertraute Impressionen vorfinden. Peter van Beeck malte am liebsten in der freien Natur, immer im näheren Umland. Seine Gemälde zeigen etwas Teufelsmoor hier, ein wenig Fischerhude dort, aber vor allem: weite Felder.
Wintermotive herausgesucht
Hagen van Beeck hat für den Anfang etliche Wintermotive aus den rund 200 verbliebenen Werken seines Vaters herausgesucht. Eine Vorliebe des Künstlers zeigt sich in Nebel und Dunst, der über vielen Landschaftsmalereien hängt. Vor allem am frühen Morgen sei der Vater hinausgegangen, erinnert sich Hagen von Beeck, immer auf der Suche nach dem perfekten Licht. Ein interessanter Anspruch, wenn man bedenkt, dass die Ölmalerei, auf die Peter van Beeck sich hauptsächlich verlegt hatte, eine sehr verzögerte, geplante Arbeitsweise erfordert, während Lichtverhältnisse genau das Gegenteil sind: enorm schnellen Veränderungen unterworfen. Vielleicht auch deswegen entwickelte Peter van Beeck seine Arbeitsweisen weiter – erst, indem er seine gewählten Momente und Ansichten mit der Kamera einfing, um sie dann noch immer in der freien Natur auf die Leinwand zu übertragen. Später übersetzte er bei Musik und in fast meditativer Stimmung die Aufnahmen im Atelier in Gemälde.
Für die Ausstellungszeit plant Hagen van Beeck, irgendwann einige der Bilder auszutauschen gegen andere Motive, um so eine noch breitere Palette der Arbeiten des von der Kunst angetriebenen Vaters zu zeigen.
Ansonsten will auch Thomas Hesse die Seniorenresidenz selbst zu einer breit genutzten Plattform entwickeln. In dem Haus sollen fortan neben etwa zweimonatlich wechselnden Ausstellungen auch Lesungen, kleinere Konzerte oder Theateraufführungen präsentiert werden.
Die Landschaftsmalereien aus dem Bremer Umland von Peter van Beeck sind bis Ende April in der Senioren-Residenz „Am Mühlenfeld“, Mühlenfeldstraße 38, zu sehen. Informationen zu Ausstellungsmöglichkeiten gibt Thomas Hesse unter Telefon 3301594.