Über die Entwürfe von Daniel Libeskind für das Sparkassengelände am Bremer Brill lässt sich trefflich streiten. Die einen werten sie als gelungenen Wurf, als mutig und wahrhaft großstädtisch. Andere sehen in den vier Türmen eine schwer erträgliche Zumutung, die jeden Maßstab verliert.
Die Diskussion braucht, um profunde zu sein, mehr Fakten. Doch die gibt es nicht. Der Projektentwickler schweigt und lässt Anfragen unbeantwortet, auch die der Behörden. Das ist eine Ignoranz, die ihm in Bremen nicht helfen wird. Im Gegenteil, es macht sich Unmut breit. Erst eine ganze Stadt in Aufregung versetzen, die Öffentlichkeit suchen und dann abtauchen – das kommt nicht gut an.
So ein Verhalten ist kritikwürdig, aber auch rätselhaft. An seinen Aussagen gemessen, kann es für den Entwickler nicht schnell genug gehen. Bis zum Spätherbst will er von Bremen eine Entscheidung über das Projekt. Doch wie soll das unter solchen Umständen gelingen? Mag ja sein, dass es vor der Wahl am 26. Mai wenig Sinn hat, Verabredungen zu treffen. Warum wurde dann aber trotzdem zur Eile getrieben? Das ist selbstherrlich und eines sicher nicht: Bremer Stil.
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