Die Zahl ist so hoch, dass sie für Otto Normalverbraucher schwer zu greifen ist. Weit mehr als eine Milliarde Euro dürfte der aktuelle Sanierungs- und Investitionsstau der Stadt Bremen betragen. Da ist es kein Trost, dass es dem Bund kaum besser geht. Dort fehlen Berechnungen zufolge 34 Milliarden Euro allein für die Sanierung der Schulen.
Dass es an der Weser in vielen Gebäuden verdammt viel zu tun gibt, wissen besonders Eltern von schulpflichtigen Kindern. Unansehnliche Toiletten, mangelhaft ausgestattete Klassenräume, gammelige Turnhallen, es sieht oft nicht schön aus in Bremer Schulen. Das ist nicht alles: Krankenhäuser sind marode, Schwimmbäder sowieso. Mit dem Verweis auf die Haushaltsnotlage lässt sich das aber nicht immer erklären.
Denn während in der freien Wirtschaft niemand auf die Idee käme, kurzfristige Kostenersparnis über eine langfristig notwendige Investition zu stellen, scheint das in der Politik ein gängiges Denken zu sein. Deshalb ist bei der Bauerhaltung mehr finanzieller Mut gefragt. Wenn Investitionen verschoben werden, nur um die schwarze Null im Haushalt zu erhalten, ist das wahrlich kein Vorzeigemodell.