Die Hochschule Bremen (HSB) plant, in den kommenden Jahren 50 neue Professuren und andere Stellen zu besetzen. Das hat Rektorin Karin Luckey am Freitag beim Neujahrsempfang der Hochschule mitgeteilt. Demnach sollen schon in der kommenden Woche elf Professuren ausgeschrieben werden, in den kommenden Wochen und Monaten sind weitere Ausschreibungen geplant. „Nur so können wir künftig kraftvoll und wirksam arbeiten“, erklärte Luckey den zahlreichen Gästen des Empfangs.
Bereits im vergangenen Jahr, das betonte die Hochschul-Rektorin auch beim traditionellen Jahresauftakt, konnten 63 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit aufnehmen. Luckey hieß sie am Freitag noch einmal offiziell willkommen und erklärte, wie wichtig die Expertinnen und Experten für die Rolle der Hochschule in der Stadt seien. Mit ihrer Belegschaft wolle die Einrichtung auch den verschiedenen Ziel- und Leistungsvereinbarungen gerecht werden, die in den vergangenen Jahren getroffen wurden.
Wie sich die Hochschule in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie sie gewachsen ist, soll im Jahr 2020 eine ganz besondere Rolle spielen: Im September feiert sie ihr 50-jähriges Bestehen. Mit dem sogenannten Gesetz über die Fachhochschulen der Freien Hansestadt Bremen wurden zum 1. September 1970 die vier Vorgängerinstitutionen der heutigen HSB gegründet: die Hochschule für Nautik, die Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie, die Hochschule für Technik sowie die Hochschule für Wirtschaft. 1982 schlossen sie sich dann zur Hochschule Bremen zusammen.
Luckey, die ihr Amt seit 2008 inne hat, schaute beim Neujahrsempfang sichtlich stolz auf die steigende Zahl an Abiturientinnen und Abiturienten, die sich jedes Jahr für ein Studium an der Hochschule entschieden. „Wir sind wichtig und international kraftvoll“, so die Rektorin. Besonders der zweite Punkt ist ihr wichtig: 60 Prozent der Studiengänge seien international ausgerichtet, ein Drittel finde auf Englisch statt, drei von fünf Studierenden gastieren während ihrer Ausbildung an Partnereinrichtungen im Ausland. „Das ist ein Pfund für eine weltoffene Stadt wie Bremen“, so Luckey.
Reakkreditierung von 17 Studiengängen
Auch die Reakkreditierung von 17 Studiengängen lobte die Rektorin. Studiengänge unterlaufen immer wieder Qualitätssicherungsverfahren, in denen sie überprüft und bewertet werden. Bestehen sie dieses Verfahren, erhalten sie eine befristete Akkreditierung. Luckey lobte deshalb ihre Mitarbeiter, weil sie sich dieser Verantwortung stellten.
Für das Jahr 2020 ist es aus Sicht der Hochschulrektorin entscheidend, die Arbeits- und Studienbedingungen substanziell zu verändern und attraktiv zu halten. „Die 20er-Jahre sollen für uns ein Jahrzehnt des Aufbruchs sein“, betonte sie. Grundlage dafür sei der Wissenschaftsplan 2025, der im vergangenen Jahr noch von der rot-grünen Landesregierung beschlossen wurde. „Das ist für uns zentral“, so Luckey. In der Vereinbarung ist unter anderem festgelegt, dass das Studienplatzangebot in zahlreichen Bereichen ausgebaut wird, auch soll es mehr Arbeitsplätze an den verschiedenen Forschungseinrichtungen geben. Darin enthalten ist auch eine Aufstockung des Wissenschaftsetats von 352 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 542 Millionen Euro bis zum Jahr 2025.
Auch für Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD) bildet der Plan einen zentralen Leitfaden für die Hochschule sowie die gesamte Wissenschaftspolitik. Beim Neujahrsempfang versicherte sie deshalb auch, dass sie sich für die Belange der Studierenden und Mitarbeiter in den anstehenden Haushaltsverhandlungen einsetzen wolle. „Gute Lehre, regionale Verankerung und starke Forschung, das geht an der Hochschule hervorragend zusammen“, erklärte Schilling. Die Grundausstattung solle deutlich angehoben und den bundesweiten Standards angepasst werden.