Klingt gut, der Vorstoß der Grünen. Ein Sicherheitsbericht, in den nicht nur die Zahlen der amtlichen Polizeistatistik einfließen, sondern auch Erkenntnisse von Wissenschaftlern, die sich mit Dunkelfeldern befassen und Kriminalitätsopfer befragen. Nichts spricht gegen eine bessere Datenlage bei der Verbrechensbekämpfung. Und umso besser, wenn es mit diesen Berichten gelänge, die so schwer zu greifende Lücke zwischen statistischer Sicherheitslage und dem Sicherheitsgefühl vieler Bürger zu schließen.
Allerdings dürfte das Lagebild zur Kriminalität, das diese Berichte zeichnen werden, zunächst wenig erfreulich ausfallen. Das liegt in der Natur der Sache, fließen jetzt doch Erkenntnisse aus Dunkelfeldstudien mit ein, die vorher unberücksichtigt blieben. In einer ganzen Reihe von Deliktsbereichen werden die Zahlen dadurch nach oben schnellen. Das mag heikel sein für die Politiker, die diese Zahlen verkünden, doch das müssen sie aushalten. Denn es gehört mit zur Wahrheit, will man Kriminalität wirkungsvoller bekämpfen. Und ist allemal besser, als sich weiterhin die populistischen Parolen vom Untergang des Rechtsstaates anhören zu müssen.