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Schnoorviertel Skandinavien auf Bremische Art: Café "Lagom" hat eröffnet

Von einem skandinavisch inspirierten Café hatte Marie Pischner schon länger geträumt. Jetzt hat sie das Lagom in der Schnoorkrämerei eröffnet. Warum es dort nicht nur skandinavische Spezialiäten gibt.
20.06.2022, 05:00 Uhr
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Von Helke Diers

Der weiße Schriftzug auf grauem Grund über den Fenstern ist geblieben. "Schnoorkrämerei" und "Schiffsproviant" steht in geschwungenen Buchstaben an der Fassade und erinnert an die frühere Nutzung des Hauses. Wo sich im Schnoorviertel bis zum letzten Jahr ein kleiner Krämerladen befand, hat nun ein Café samt Galerie Einzug gehalten. Inhaberin Marie Pischner will im Lagom Einheimische und Touristen mit skandinavischer Wohlfühlatmosphäre, Kunst und Kulinarik versorgen.

Die hellblaue Eingangstür steht bei sommerlichen Temperaturen offen. Wer den Raum mit den niedrigen Decken betritt, sieht historische florale Deckenmalerei und freigelegte Holzbalken. Außerdem warten helle Holzmöbel, ein korkverkleideter Tresen und gerahmte Kunst auf Besucherinnen und Besucher. Zu Pfingsten eröffneten Marie Pischner und ihr Team. Für Marie Pischner wird ein kleiner Traum wahr: Das eigene Café ist genau ihr Ding.

Vermittlung durch die Wirtschaftsförderung

"Ich hatte Lust, einen Raum zu schaffen, für Kunst und Kultur, für leckeres Essen und ein geselliges Miteinander", sagt die 31-Jährige. Sie ist studierte Kunstvermittlerin und arbeitete zuvor im Kulturmanagement, als Kunstlehrerin und in der Gastronomie. Eine fluide Arbeitsbiografie, wie sie in Kultur und Gastronomie oft anzutreffen ist. Pischner ist auch privat gerne Gastgeberin. "Ich lebe das", sagt sie. "Wenn man Räume schafft, in denen sich Menschen wohlfühlen und es einen guten Umgangston gibt, dann sind sie zufriedener und gehen vielleicht auch netter miteinander um."

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Die Pläne für ein skandinavisch inspiriertes Café hatte die Inhaberin schon länger. Im Januar wurden sie konkret. "Die Wirtschaftsförderung hat mich gefragt, ob ich den Raum hier übernehmen möchte", erzählt sie. Die Räume standen bereits leer, Pischner nahm das Angebot an. Wie viele Bremer und Bremerinnen sei sie zuvor selten bis gar nicht im Schnoor gewesen, sagt sie. Das hat sich schlagartig geändert. Sie sei momentan täglich vor Ort und angetan von den neuen Nachbarn. "Ich habe in den letzten zwei Monaten den Schnoor als tolle und schnuckelige Gemeinschaft kennengelernt", sagt die Steintorviertelbewohnerin. Die Schnoorkrämerei sei eine Institution in den engen Gassen. "Wir treten hier in sehr große Fußstapfen."

Raum für skandinavische Künstler

Skandinavisch ist der Fokus des Cafés und der Galerie. "Ich habe da eine große persönliche Affinität zu", erzählt Pischner. Sie hat längere Zeit in Schweden gelebt, war oft in Kopenhagen und hat Freundinnen und Freunde in den nordeuropäischen Ländern. Über Schweden sagt sie: "Mein Herz geht auf, wenn ich nur daran denke. Das Licht und die Natur, durch die Wälder zu laufen und sich frei zu fühlen. Ich verbinde ein intensives Gefühl damit." Skandinavische Weite und Großzügigkeit bietet das Schnoorviertel nicht gerade, dafür aber Gemütlichkeit und Charakter. In der Galerie will die Inhaberin wechselnde Ausstellungen mit skandinavischen Künstlern zeigen. Der Raum ist winzig, so wie alles im Schnoor klein ist. Gerne würde Pischner auch Bremer Künstler mit einem Bezug zum Norden ausstellen. Aktuell sind Fotografien der Finnin Lena Laine zu sehen. Außerdem werden im Lagom Schmuck, Bücher, Liköre und Keramik verkauft.

Auch das gastronomische Angebot orientiert sich an der nordeuropäischen Region. Es gibt Smörrebröd – üppig belegtes Butterbrot. "Das geht den ganzen Tag", findet Pischner. Sehr beliebt sei eine Kombination mit Krabben, Ei, gestampften Erbsen und Remoulade. Eine pflanzliche Variante wird mit lachsähnlich eingelegten Karotten, veganem Frischkäse, Kresse und Algenkaviar angeboten. Die Brote kosten zwischen 9 und 12 Euro. Croissants, vegane Zimtschnecken und selbst gebackenen Kuchen gibt es auch, dazu warme Küche mit bekannten Gerichten wie Köttbullar mit Preiselbeerkompott oder Hot Dogs. Ein Mittagstisch sei auch geplant, berichtet Pischner.

Lagom, Lange Wieren 12. Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr. Unter lagom.bremen ist das Café auf Instagram zu finden. Telefon: 0176 - 66818223.

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