Ob der Termin für die Eröffnung des 300 Millionen Euro teuren Teilersatzneubaus am Klinikum Bremen-Mitte gehalten werden kann, ist nach wie vor "noch nicht hundertprozentig geklärt", wie die Sprecherin des Klinikverbunds Gesundheit Nord (Geno), Karen Matiszick, dem WESER-KURIER auf Nachfrage sagt.
Anlass sind Materialschäden in einer Lüftungsanlage, die bereits Anfang Januar festgestellt wurden. Die Geno hatte die Anlage noch nicht abgenommen, bei einem ersten Test waren die Schäden aufgefallen. Wie der Klinikverbund damals mitteilte, soll ein Unternehmen fehlerhaftes Material in die Lüftungsanlage eingebaut haben.
Ende 2018 soll der Neubau des Krankenhauses an der St.-Jürgen-Straße eröffnen, für Ende dieses Jahres ist eine sogenannte Teilinbetriebnahme geplant. Nach diesen Plänen sollen der Operationstrakt, die Intensivstation und reguläre Stationen als erste ans Netz gehen. Muss diese Teileröffnung verschoben werden, ist auch die Gesamtinbetriebnahme gefährdet.
Bis spätestens Ende März sollte entschieden werden, ob die Belüftungsanlage repariert werden kann oder ob sie teilweise wieder ausgebaut werden muss – und es dadurch zu einer Bauzeitverlängerung kommt. "Aus unserer Sicht sieht das ganz gut aus. Das Risiko ist deutlich gesunken, dass es zu einer Verzögerung am Teilersatzneubau kommt", sagte die Geno-Sprecherin. "Die Belüftungsanlage konnte bisher gut saniert werden." Allerdings seien die Reparaturarbeiten noch nicht abgeschlossen.
Die Geschäftsführung des Klinikverbunds hatte den Aufsichtsrat am Freitag in einer Sitzung über den Stand informiert. Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) ist Vorsitzende des Aufsichtsrats. "Die Baumängel waren eines von mehreren Themen, sie waren nicht der Anlass für die Sitzung am Freitag", betonte Geno-Sprecherin Karen Matiszick.
Es wäre nicht die erste Verzögerung auf der größten Baustelle der Stadt, die vor allem auch wegen der gestiegenen Kosten bereits einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss beschäftigt hat. Ursprünglich sollte der Neubau der Gesundheit Nord bereits 2014 eröffnen, 230 Millionen Euro sollte er kosten – inzwischen sind es 70 Millionen Euro mehr.