Sanierung und Modernisierung der Schulen, mehr Lehrer, Ausbau der Ganztagsangebote, Verbesserung der Inklusion, mehr Sprachförderung. Klingt alles gut – ist aber nicht ganz neu. Das Meiste von dem, auf was sich SPD, Grüne und Linke nun in ihren Verhandlungen geeinigt haben, steht bereits ganz ähnlich im Koalitionsvertrag von 2015.
Damit sich wirklich etwas ändert, müssen die Weichen in der Bremer Bildungspolitik neu gestellt werden. Das fängt bei der Politik an, nicht nur in Bremen: Auf dem Papier hat die Bildung schon lange Priorität – in der Praxis dient sie oft als Sparschwein. In Bremen kommt erschwerend hinzu, dass manch gute Idee in der Bürokratie versandet oder am Personalmangel scheitert.
Nicht alles in Bremen ist schlecht: Es gibt etliche preisgekrönte Schulen. Ein neues Institut soll die Stärken der Leuchttürme analysieren und Reformideen entwickeln. Mit einem ähnlichen Konzept hat Hamburg großen Erfolg, liegt in den Bildungsrankings mittlerweile weit vor Bremen. Das Hamburger Beispiel beweist: Wenn man alle Kräfte mobilisiert, stellen sich auch Erfolge ein. Für Rot-Grün-Rot gilt: neuer Koalitionsvertrag, neue Chance.