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Kommunalpolitiker fordern die Neugestaltung von Freiflächen in Burgdamm und Burg Neue Ideen für den Goldbergplatz gesucht

Der Goldbergplatz in Burgdamm und eine Freifläche nahe der Burger Brücke sollen neu und attraktiver gestaltet werden. Das jedenfalls wünschen sich die Burglesumer Kommunalpolitiker. Der Bauausschuss des Beirats hat deshalb Bausenator Joachim Lohse (Grüne) aufgefordert, ein Planungsbüro mit der Erarbeitung von Entwürfen zu beauftragen.
07.02.2015, 00:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Der Goldbergplatz in Burgdamm und eine Freifläche nahe der Burger Brücke sollen neu und attraktiver gestaltet werden. Das jedenfalls wünschen sich die Burglesumer Kommunalpolitiker. Der Bauausschuss des Beirats hat deshalb Bausenator Joachim Lohse (Grüne) aufgefordert, ein Planungsbüro mit der Erarbeitung von Entwürfen zu beauftragen.

Der Goldbergplatz an der Bremerhavener Heerstraße in Burgdamm ist rund, mit Kopfsteinpflaster ausgestattet und teils mit Bäumen bepflanzt. Eine Gedenktafel erinnert hier an das jüdische Arztehepaar Adolph und Martha Goldberg, das am Morgen des 10. November 1938 von Nazi-Schergen erschossen und später auf dem jüdischen Friedhof in Ritterhude beerdigt wurde.

Seit 1999 beherbergt der Goldbergplatz regelmäßig einen Wochenmarkt. Doch die Kundschaft, so die Beobachtung, ist im Laufe der Jahre weniger geworden. Ein Grund: Vor allem für ältere Menschen, vor allem wenn sie beim Gehen auf einen Rollator angewiesen sind, gleicht die hügelige Fläche einem Hindernisparcours und einer Stolperfalle.

Der Burglesumer Beirat wünscht sich deshalb, die Fläche zwischen Bremerhavener Heerstraße, Kellerstraße und Neustettiner Straße mit „mehr Aufenthaltsqualität“ zu versehen. Und dabei den zunehmenden Verkehr auf den umliegenden Straßen im Blick zu behalten.

Klaus Koch vom Bauamt Bremen-Nord skizzierte während der Sitzung des Beiratsausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Isabeenstift in St. Magnus die historische Entwicklung des Areals. Einst ein Weideland, erhielt der Platz nach dem Zweiten Weltkrieg den Namen „Gummibahnhof“. Grund: Von 1949 bis 1961 verkehrten sogenannte Trolleybusse zwischen Gröpelingen und Burgdamm, ausgestattet mit Stromabnehmern für die elektrischen Oberleitungen und Vollgummireifen. Die Reifen quietschten auf der Wendeschleife in Burgdamm und nutzten ab.

Daher die Bezeichnung „Gummibahnhof“, an den heute noch der Schriftzug „Zum Gummibahnhof“ an der Hauswand des gleichnamigen Lokals erinnert. Auch gerade bei der älteren Bevölkerung hat sich der Name erhalten. Der 1979 umgestaltete, mit Bäumen bepflanzte und einem Springbrunnen ausgestattete Platz ist nach Ansicht der Lesumer Kommunalpolitiker zwar originell angelegt worden, seine Anziehungskraft aber habe seitdem erheblich nachgelassen.

Und ohne Wochenmarkt friste er heute ein eher einsames Dasein. Um den Platz zu beleben, seien zumindest fußläufige und barrierefreie Wegeverbindungen, die Erneuerung der „Stadtmöbel“ (Bänke), eine Reaktivierung des Springbrunnens und eine Öffnung zum Heerstraßenzug erforderlich, so die Liste der Anregungen. Seinen Ruf als „Denkort“ an die Naziverbrechen soll der Goldbergplatz auf alle Fälle behalten, unterstrich Klaus Koch.

Ortswechsel an die Burger Brücke: Wie die Freifläche an der Burger Heerstraße/Ecke Grambkermoorer Landstraße zukünftig genutzt werden soll, darüber sind sich die Lesumer Kommunalpolitiker noch nicht einig. Zurzeit sorgt ein Gemüsehändler für Leben auf dem Platz. Wie während der Ausschusssitzung deutlich wurde, möchten etliche Anwohner dieses Angebot auch in Zukunft nicht missen. Möglich, so der Vertreter des Bauamtes, sei eine Multifunktionsfläche mit Sitzbänken, auf der auch ein Wochenmarkt stattfinden könne. Der Platz könnte eine Verbindung über die Grambkermoorer Landstraße zur Grünzone am Lesumufer erhalten. Möglich wäre schließlich auch eine Bebauung, die der Beirat allerdings schon einmal abgelehnt hat.

Der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat nun Bausenator Joachim Lohse (Grüne) einstimmig aufgefordert, für die Plätze in Burgdamm und Burg Gestaltungsvorschläge erarbeiten zu lassen. Sie sollen letztlich den gesamten Heerstraßenzug zwischen Grambke, Burg und Burgdamm aufwerten, den der Beirat schon seit Jahren vom Schwerlastverkehr befreien möchte.

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