2500 Exemplare sind schon verteilt, noch einmal so viele Exemplare des Sozialstadtplans für Bremen sollen voraussichtlich an diesem Freitag geliefert und ausgelegt werden. Das beidseitig bedruckte Blatt Papier, das von der Diakonie Bremen zusammengestellt und verbreitet wird, enthält wichtige Informationen über "Angebote für Menschen mit wenig Geld und Wohnungslose". Die aktuelle Version ist auf die Wintersaison ausgerichtet und listet Hilfen wie etwa den Kältebus der Johanniter oder Ausgabestationen der Bremer Suppenengel auf.
Einer der wichtigen Winter-Tipps lautet beispielsweise: Trinkwasserflaschen können bei der Bahnhofsmission aufgefüllt werden. Die öffentlichen Trinkwasserbrunnen neben der Kirche St. Johann im Schnoor, auf dem Mecklenburger Platz im Steintor und an diversen anderen Orten sind wegen der Frostgefahr abgestellt.
"Ich weiß von vielen Menschen, die richtig gut darüber orientiert sind, wo sie welche Unterstützung bekommen", sagt Ute Schröder, Sprecherin der Diakonie Bremen. Die erste Auflage des Sozialstadtplans, die vor der Diakonie-Geschäftsstelle in der Birkenstraße 34 zu haben waren, sei "nach zwei Tagen weg" gewesen. Dennoch lässt sich im Gespräch mit Obdachlosen häufig feststellen, dass wie weder den Stadtplan kennen noch wissen, wo sie duschen oder intakte Schuhe erhalten können.
Dass hier viele Beteiligte Organisationen und Institutionen an einem Strang ziehen, schafft dieses Problem offenbar nicht aus der Welt, aber alle, die die Informationen verbreiten wollen, können dazu beitragen. Der Sozialstadtplan ist auf der Homepage der Diakonie Bremen zu finden, lässt sich herunterladen und ausdrucken – wenn man eine Wohnung, einen Computer und einen Drucker hat.
Die neue Auflage soll wie gehabt bei der Polizei, der Wohnungslosenhilfe, den Suppenengeln, kirchlichen und nicht kirchlichen Einrichtungen, dem Bremer Treff am Altenwall 29 und vielen anderen Adressen ausgelegt werden. Der Sozialstadtplan enthält Hinweise auf Essensausgabestellen und -termine, Trinkwasserversorgung, Dusch- und Waschmöglichkeiten, medizinische Hilfe und Beratung, Drogen- und Suchthilfe, Straffälligenhilfe, Schuldner- und Arbeitslosigkeitsberatung, Kleiderkammern und Notunterkünfte.
Im Plan nicht erwähnt ist der Weihnachtstermin beim CVJM: Wer an Heiligabend kein Dach über dem Kopf hat, einsam ist oder nicht zur eigenen Familie kann, ist ab 20 Uhr zur "Offenen Nacht von acht bis acht" ins Konsul-Hackfeld-Haus an der Birkenstraße 34 in der Bahnhofsvorstadt eingeladen. Es gibt eine warme Mahlzeit und Übernachtungsmöglichkeiten. Mit einem gemeinsamen Frühstück endet die gemeinsame Weihnachtsfeier am 25. Dezember. Wer die "Offene Nacht" mit Spenden oder tatkräftig unterstützen möchte, kann sich telefonisch melden unter 04 21 / 169 12 93.