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Tierhaltung im Zirkus Peta kritisiert Circus Belly

Für gut zwei Wochen gastiert der Circus Belly in Blumenthal. Tierschützer kritisieren im Vorfeld die Haltung von Menschenaffe Robby, der nach ihrer Ansicht zu wenig Platz in seinem LKW-Anhänger hat.
17.09.2019, 14:59 Uhr
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Peta kritisiert Circus Belly
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Wenn der Circus Belly am Freitag seine Premierenvorstellung in Blumenthal gibt, soll auch Menschenaffe Robby in der Manege stehen. Doch gegen die Haltung des Schimpansen regt sich schon jetzt Widerstand. Die Tierschutzorganisation Peta kritisiert, dass der Schimpanse in einem umgebauten Lkw-Anhänger leben muss. Nach Ansicht des Vereins hält der Zirkus sich damit nicht an die Mindestanforderungen für die Haltung von Schimpansen, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgestellt hat.

Deshalb fordern die Tierschützer den Veterinärdienst des Landes Bremen auf, diese Vorgaben nun durchzusetzen. Der Zirkus müsse das Gehege demnach auf eine Größe von mindestens 400 Quadratmetern erweitern. „Dadurch würden sich die Lebensumstände von Robby erheblich verbessern“, sagt Peta-Sprecherin Lisa Kienzle.

Die Lebensbedingungen des Affen haben bereits mehrere Jahre die Gerichte beschäftigt. Im November 2018 urteilte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg, dass der Schimpanse bis zu seinem Lebensende im Zirkus bleiben darf. „Es ist empörend, dass die tierschutzwidrige Haltung von Robby weiterhin geduldet wird“, sagt Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei Peta. In der Natur würden Schimpansen in Gruppen mit mehreren Dutzend anderen Tieren leben. Menschen seien für einen Affen keine adäquaten Sozialpartner, heißt es in einer Mitteilung von Peta.

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Zirkusdirektor Klaus Köhler kann der Argumentation der Organisation nicht folgen. „Ich kenne Robby seit 45 Jahren. Er fühlt sich wie ein Mensch“, sagt der 71-Jährige. Die Tierschützer würden es vorziehen, wenn der Schimpanse nicht in einem Zirkus leben würde, sondern in einer Auffangstation für Affen im niederländischen Almere. „In einer solchen Einrichtung mit anderen Affen wäre Robby vor Heimweh gestorben“, vermutet Köhler. Der Schimpanse lebe bereits seit seinem dritten Lebensjahr im Circus Belly und sei dort auch mit der Flasche aufgezogen worden. „Er hat sich an Menschen gewöhnt“, sagt der Zirkusdirektor.

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