„Die ,Polarstern' ist das deutsche Forschungsschiff schlechthin.“ Es war dieser Satz, ausgesprochen von der Grünen-Abgeordneten Solveig Eschen, hinter dem sich am Donnerstag in der Bürgerschaft alle Fraktionen versammeln konnten. Die Parlamentarier einte der Wunsch, etwas beizutragen zum Projekt des Nachfolgeschiffs „Polarstern II“, dessen Planungsvorlauf seit Jahren keine großen Fortschritte macht. Die Koalitionsfraktionen hatten einen Dringlichkeitsantrag zu dem Thema eingebracht. Wesentliche Ziele: Der Senat solle sich dafür einsetzen, dass der Forschungseisbrecher möglichst auf norddeutschen Werften auf Kiel gelegt wird, vorzugsweise in Bremerhaven, und bei seiner Fertigstellung höchste Nachhaltigkeitsstandards erfüllt.
Es müsse endlich das notwendige Tempo in das Ausschreibungsverfahren kommen, fordert Miriam Strunge, Wissenschaftspolitikerin der Linken. Das Beste sei eine Direktvergabe des Auftrags durch den Bund an norddeutsche Schiffbaubetriebe. Susanne Grobien (CDU) meldete allerdings Zweifel an, ob dies möglich sei. Mit geschätzten Kosten von rund 890 Millionen Euro habe der Auftrag ein finanzielles Volumen, das die Schwellenwerte für eine mögliche Ausnahme von europäischen Ausschreibungsvorschriften deutlich übersteige. „Trotz dieser rechtlichen Schwächen des Koalitionsantrags“, so Grobien, stimme ihm die CDU zu. Wissenschaftsstaatsrat Tim Cordßen zeigte sich erfreut über den breiten Zuspruch über die Fraktionsgrenzen hinweg. Die „Polarstern“ habe in der Vergangenheit viel zum Renommee des Wissenschaftsstandorts Bremen/Bremerhaven beigetragen. Umso wichtiger sei es, den Nachfolgebau jetzt zügig zu realisieren.