Ausflüge, Lesetraining und Sportangebote für Schüler als Ausgleich für die Corona-Zeit, neue Ziele beim Kita-Ausbau und weiter massive Lücken beim Inklusions-Personal: Über diese Themen sprechen die Bildungspolitiker in der Deputation.
Hilfen für Schulkinder
Viele Bremer Schülerinnen und Schüler konnten zuletzt neue Angebote an ihren Schulen nutzen, die eine Art Ausgleich für die Zeit der Kontaktbeschränkungen in der Pandemie darstellen sollen. Im Zuge des Programms "Schülerinnen und Schüler stärken" wurden 915 Fördermaßnahmen von Schulen beantragt – davon 789 in Bremen und 126 in Bremerhaven. Dazu zählen beispielsweise neue Sportgeräte, Kreativtage oder ein neu gegründeter Wissenschaftsclub. Dafür wurden Mittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro bewilligt. Das benennt eine aktuelle Beurteilung des Programms.
Demnach nahmen insbesondere viele Grundschulen und Förderschulen die Möglichkeit wahr, Zusatz-Angebote für Kinder zu machen. Auch viele Oberschulen nutzten die Gelegenheit, Privatschulen und Gymnasien deutlich seltener. Zu den Hilfen gehört zum Beispiel, dass Studierende den Unterricht unterstützen, und Schulklassen zusätzliche Ausflüge und Fahrten unternehmen. Schulen organisierten auch Lese-Rechtschreibtrainings. Viele Schulen fanden es wichtig, den Klassenzusammenhalt und das Miteinander nach der Zeit der Kontaktbeschränkungen durch gemeinsame Aktionen zu fördern.
Ziele für den Kita-Ausbau
Bremen hat seine Ziele beim Kita-Ausbau bisher nicht erreicht. Der Senat hat sich zum Ziel gesetzt, Plätze für 50 Prozent aller Kinder unter drei und Plätze für 98 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen zu schaffen. Zuletzt waren laut Bildungsressort Anfang Dezember 1133 Kinder für einen Kita-Platz angemeldet, denen kein Platz angeboten werden konnte. Weitere 271 Kinder stehen auf Wartelisten für bestimmte Kitas. "Nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen haben Kinder, die vor der Schule keine Bildungseinrichtung besuchten, schon bei der Einschulung entscheidende Chancen verpasst", heißt es in einer Vorlage der Behörde für die Bildungsdeputation. Obwohl die eigenen Ziele zuletzt nicht erreicht wurden, überlegt man in Bremen nun, beim weiteren Kita-Ausbau höhere Quoten anzustreben. Geprüft werden soll, ob der Senat sich künftig Plätze für 60 Prozent der Krippenkinder und 100 Prozent der Kindergartenkinder zum Ziel setzt.
Auch jetzt schon legt Bremen höhere Zahlen zugrunde als in den Jahren zuvor: Lange war Basis der Ausbau-Planung, dass Kinder, sobald sie sechs Jahre alt werden, in die Schule kommen. Zuletzt wurden aber immer mehr Kinder erst später eingeschult. Sie brauchen dementsprechend auch länger einen Kita-Platz.
Unbesetzte Stellen für Assistenzen
An den Schulen ist der Personalmangel im Bereich Inklusion weiterhin enorm. Zuletzt konnten 281 Stellen für Assistenzkräfte an Bremer Schulen nicht besetzt werden, heißt es in einer Antwort der Behörde auf Fragen der CDU für die Bildungsdeputation. Damit ist das Problem weiter ähnlich groß und drängend wie im vergangenen Jahr. Im Herbst sagte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD), dass in der Stadt fast 300 dringend benötigte Assistenzkräfte an den Schulen fehlen.
Assistenzkräfte unterstützen Kinder mit Beeinträchtigungen, damit diese in einer normalen Schule gut lernen und am Alltag teilnehmen können. Es gibt verschiedene Arten von Assistenzkräften. Der Großteil der Assistenzen fehlt für Kinder mit drohender seelischer Behinderung: In diesem Bereich blieben zuletzt 226 Stellen unbesetzt.