Nach jahrelangem, zähen Ringen mit der Grundstücksgesellschaft Klinikum Bremen-Mitte, die das Gelände des Neuen Hulsberg-Viertels möglichst hochpreisig vermarkten soll, wurde der Kampf der Bürgerinitiative "Rettet den Klinik-Park" durch einen entsprechenden Senatsbeschluss von Erfolg gekrönt. Sehr zur Freude der Mitglieder der Bürgerinitiative unter Führung von Peter Bargfrede. Der hatte zuletzt eine Petition mit rund 1400 Unterschriften zur Erhaltung der alten Eichen in der Bürgerschaft eingereicht. Die Kurskorrektur der grünen Umwelt-Senatorin Maike Schaefer sei angesichts zunehmender Hitzesommer auch dringend notwendig gewesen, unterstreicht Bargfrede in einer Mitteilung. Kritisch ergänzte der ehemalige Stadtplaner Bernhard Lieber und Mitglied der Initiative: "Wie scheinheilig der Text in der Pressemitteilung des Senats: 'Die drei prachtvollen Eichen in dem ehemaligen Klinikpark bleiben erhalten ...' Wenn sie so prachtvoll sind, hätte das auch während des jahrelangen Kampfes um ihre Erhaltung auffallen können."
Abstand zwischen Baumkrone und Hauswand
"Der Erhalt der drei Eichen wird allerdings nur funktionieren, wenn die Grünfläche rund um die Bäume auch nach dem Bau der angrenzenden Gebäude ausreichend bemessen ist: Bei einer geplanten Gebäudehöhe von über 20 Metern bedarf es mit Sicherheit mehrerer Meter Abstand zwischen Eichenkrone und Hauswand. Wichtig ist auch, Beeinträchtigungen der Bäume in der Bauphase, zum Beispiel durch Grundwasserabsenkungen, auszuschließen. Die Bemessung der erforderlichen Grünfläche im Bereich der Eichen sollte kurzfristig durch Baumsachverständige erfolgen", so Gunnar Oertel von der Initiative. Ein wichtiges Anliegen der Initiative ist auch eine geänderte Wegeführung durch den kleinen Klinik-Park. "Der im Lorenzen-Plan vorgesehene Weg würde den schönen Park durchtrennen, das darf nicht sein. Wir fordern eine alternative Wegeführung. Pläne dazu hat unser Mitstreiter Bernhard Lieber schon erstellt", betonen Gunhild Stürwald und Hilde Kohake.
Außerdem fordert die Initiative darüber hinaus eine generelle Überprüfung der geplanten Baumfällungen im Neuen Hulsberg-Viertel. Von den 2011 noch vorhandenen 417 Bäumen (auf dem gesamten Klinikgelände) sollen am Ende der Baumaßnahmen lediglich 130 bis 170 Bäume stehen bleiben. "Da bekanntlich bei Baumaßnahmen häufig Bäume beschädigt werden, sind im B-Plan letztlich nur 100 Bäume als unbedingt erhaltenswert festgesetzt. Das ist viel zu wenig und muss verhindert werden", gibt sich Peter Bargfrede weiterhin kampfeslustig.