Im Bremer Mercedes-Werk standen am Montag von zehn bis zirka 12.30 Uhr die Bänder still – eine erste Reaktion auf die in der vergangenen Woche intern vorgestellte Konzernstrategie, die unter anderem den Ausbau der Fremdfertigung und die Steigerung der Produktionszahlen in den nächsten Jahren beinhaltet.
„Die Mitarbeiter waren und sind verunsichert und hatten sich mit ihren Fragen an Werksleiter Andreas Kellermann gewandt“, sagte Betriebsratsvorsitzender Michael Peters dem WESER-KURIER. Parallel zur Arbeitsunterbrechung fand ein Informationsaustausch zwischen Betriebsleitung und dem Betriebsrat statt.
Rund 2000 Mitarbeiter hatten sich an der spontanen Arbeitsunterbrechung beteiligt – vor allem aus den Hallen 7 und 70, wo Rohbauteile gefertigt werden. Denn ein Teil von diesen Produktionseinheiten – etwa Kotflügel, Türen und Motorhauben – werden, seit die neue C-Klasse im Bremer Mercedes-Werk Anfang Februar vom Band läuft, bereits von externen Firmen gefertigt. Und die Produktion von diesen Anbauteilen soll nach Vorstellung der Konzernleitung weiter ausgelagert werden – offenbar ganz zum Unmut der Beschäftigten. Derzeit gehören im Mercedes-Werk 12.500 Mitarbeiter der Stammbelegschaft an, 600 sind Leiharbeitskräfte.
Um Stellenabbau gehe es in der Konzernstrategie aber nicht, hatte Betriebsratsvorsitzender Peters in der vergangenen Woche betont. Vielmehr will Mercedes die Produktion künftig hochfahren. „Wie das aus unserer Sicht am besten umgesetzt werden kann, ist auch ein Bestandteil unserer Gespräche mit der Betriebsführung.“ Das beinhalte die Arbeitszeiten für 2015 aber auch darüber hinaus