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Senat: Bremen soll Vorbild sein Berufsagentur als Marke

Arbeitet die Jugendberufsagentur erfolgreich oder ist sie ein "zahnloser Papiertiger"? Das wollte die CDU vom Senat wissen. Die fordert nun, dass die Agentur bekannter wird und Daten freier austauschen darf.
09.03.2016, 00:00 Uhr
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Berufsagentur als Marke
Von Antje Stürmann

Die Jugendberufsagentur müsse bekannter werden und Daten freier austauschen können. Mit diesen Forderungen beantwortet der Senat eine Anfrage der CDU, die wissen wollte, ob die Jugendberufsagentur erfolgreich arbeitet oder nur ein „zahnloser Papiertiger“ ist.

Die Landesregierung prüfe, ob sie gemeinsam mit anderen Bundesländern eine gesetzliche Initiative zum Schutz der Marke Jugendberufsagentur einbringen und für Bremen als Modellregion werben sollte.

Ziel der ressortübergreifenden Zusammenarbeit als Jugendberufsagentur ist es, Schulabgänger passgenau zu beraten und ihnen individuelle Hilfen anzubieten. Unschlüssige sollen so begleitet werden, dass sie auf dem Weg in eine Ausbildung oder in den Beruf nicht verloren geht. Laut CDU hat sich herausgestellt, dass die Arbeit der Agentur nur schleppend anlaufe, die Vermittlungsbilanz zu wünschen übrig lasse und zentrale Probleme, wie zum Beispiel beim Datenschutz, nicht gelöst worden seien: „Die Ziele der Bremer Vereinbarung für Ausbildung und Fachkräftesicherung und die der Ausbildungsgarantie wurden bislang augenscheinlich nicht erreicht.“

Datenschutz behindert Zusammenarbeit

Tatsächlich belegen die vom Senat vorgelegten Zahlen: Die Anzahl junger Erwachsener im Land, über deren Werdegang nichts bekannt ist, stieg 2015 binnen eines Jahres um 227. Auf der anderen Seite haben die Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und der Jobcenter landesweit 1993 (von insgesamt 7158) Ausbildungsverträge vermittelt – 150 mehr als im Jahr davor.

Unterm Strich sieht der Senat keinen Grund, von seinem politischen Reformansatz abzuweichen. Vielmehr behinderten die starren bundesgesetzlichen Regelungen beim Datenschutz die Zusammenarbeit der Träger von Jugendhilfe, Grundsicherung und Arbeitsförderung, heißt es. Eine Arbeitsgruppe des Bundesarbeitsministers, in der auch Bremen vertreten sei, erarbeite dazu eine Arbeitshilfe.

Unzufrieden ist der Senat indes damit, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vorjahr nur um 158 auf 7158 gestiegen ist. Ziel seien 7800 besetzte Ausbildungsplätze. Als beunruhigend bezeichnet er die hohe Zahl der 20- bis 25-Jährigen, deren Schulabschluss länger als ein Jahr zurückliege. „Mit gut 1600 Personen macht diese Zielgruppe gut ein Drittel der bei der Agentur für Arbeit registrierten Ausbildungsplatzbewerber aus.“

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