Bremen sollte im Ukraine-Krieg ein Zeichen setzen und der Stadt Mariupol, die unter russischem Beschuss steht, eine Städtepartnerschaft anbieten. Das schlägt Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff (CDU) vor. "Ich würde mich freuen, wenn der Senat, der formal zuständig ist, diesen Impuls aufgreift", sagte Imhoff dem WESER-KURIER. Dass eine solche Offerte in Mariupol grundsätzlich willkommen wäre, habe ihm die für Norddeutschland zuständige Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Tybinka, versichert.
Was die Bremer und Bremerhavener in privater Initiative bereits für ukrainische Flüchtlinge unternehmen, beispielsweise durch Spenden oder indem Wohnraum zur Verfügung gestellt wird, ist aus Imhoffs Sicht beeindruckend. Es gelte nun, dieses menschliche Engagement durch politisches zu ergänzen. "Wir haben bisher keine ukrainische Partnerstadt, und es wäre sicher ein Signal für die Menschen in diesem Land, wenn wir eine Verbindung mit ihnen eingehen und damit auch unsere Bereitschaft bekunden, beim Wiederaufbau zu helfen, wenn dieser schreckliche Krieg vorbei ist", sagte Imhoff.
In der kommenden Woche wird die Ukraine auch Thema in der Bürgerschaftssitzung sein. Die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und Linken bereiten hierzu eine Entschließung vor, ein endgültiger Text war am Freitag noch nicht abgestimmt. Die CDU hat einen eigenen Entwurf eingebracht. Möglicherweise kommt noch ein Papier zustande, hinter dem sich alle Parlamentsfraktionen versammeln können.