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Kommentar zur Drogenszene Bei Suchtkranken ist Differenzierung notwendig

Die Bremer Drogenszene am Hauptbahnhof hat sich verändert. Wer Lösungen für Menschen am Rand der Gesellschaft sucht, muss differenzieren können, meint Felix Wendler.
24.06.2021, 05:00 Uhr
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Bei Suchtkranken ist Differenzierung notwendig
Von Felix Wendler

Jeder Mensch darf sich im öffentlichen Raum frei bewegen. Das gilt zum Glück unabhängig von sozialem Status. Klar ist: Obdachlose und Suchtkranke sind kein optischer Makel im Stadtbild, der möglichst gut versteckt werden muss. Nichtsdestotrotz wäre es heuchlerisch, bestimmte Probleme zu ignorieren. Klar ist nämlich auch, dass bei weitem nicht alle Suchtkranken friedlich in der Ecke sitzen. Wo sich die Szene ballt, gibt es Probleme mit Lärm, Verunreinigungen und Vandalismus. Bahnhöfe gehören dazu, nicht nur in Bremen. Der Anblick einer gewissen Verwahrlosung muss zumutbar sein.

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Unzumutbar ist eine Szene, in der offen harte Drogen konsumiert werden, in der Süchtige aggressiv auftreten. Genau das ist jedoch aktuell am Bremer Hauptbahnhof zu beobachten. Die Klientel verunsichert nicht nur Passanten, sondern nimmt in Kauf, dass friedliche Obdachlosen und Suchtkranke in Sippenhaft genommen werden. Der vorbeieilende Passant sieht keinen Unterschied zwischen Gruppen, die möglicherweise überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Auch um Vorurteile zu verhindern, braucht es schnelle, zielgruppengerechte Lösungen – ein Ausbau des Drogenkonsumraums wäre eine davon.

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