- Wie ist die Situation innerhalb Bremens?
- Wie ist die Regio-S-Bahn noch betroffen?
- Was passiert im Netz Weser-Ems?
- Wie sind die DB-Züge betroffen?
- Wie sieht es bei anderen Betreibern aus?
- Was müssen Fahrgäste wissen?
- Was kommt auf Pendler langfristig zu?
Wer regelmäßig mit dem Zug unterwegs ist, dürfte keine guten Erinnerungen an den vergangenen Sommer haben: Baustellen der Deutschen Bahn (DB) führten zu vielen Ausfällen und Verspätungen, unter anderem war Bremen-Nord mehrere Wochen vom Zugverkehr abgeschnitten. Die gute Nachricht: In diesem Sommer und Herbst sieht es deutlich besser aus. Bislang sind in der Region wenige Bauprojekte geplant, die die Fahrpläne stark beeinflussen. Auf einige Einschränkungen müssen sich Bahnreisende dennoch einstellen – und für die nächsten Jahre sind die Aussichten äußerst schlecht.
Wie ist die Situation innerhalb Bremens?
Die Nordwestbahn (NWB) ist von kleineren Bauarbeiten der DB betroffen, die für die Schieneninfrastruktur zuständig ist. Längere Einschränkungen gibt es nach Angaben von NWB-Sprecher Benjamin Havermann auf der Linie der RS 1: Zwischen Bremen-Aumund und Bremen-Vegesack stehen demnach vom 11. bis zum 26. Juni Oberleitungsarbeiten an. Über die genauen Auswirkungen wird die NWB noch informieren. Ein weiteres größeres Projekt ist für den Herbst geplant: Die DB nimmt voraussichtlich Anfang Oktober das neue elektronische Stellwerk in Bremen-Burg in Betrieb. Für das Anschließen der Technik wird die Strecke zwischen Burg und Vegesack vom 2. bis zum 14. Oktober gesperrt. Zuvor kommt es bereits zeitweise zu Sperrungen von Bahnübergängen.
Wie ist die Regio-S-Bahn noch betroffen?
Ab diesen Mittwoch bis Pfingstsonntag werden mehrere Züge auf der Linie RS 1 zwischen Verden und Achim durch Busverkehr ersetzt. Betroffen sind ausschließlich Verbindungen in den Abend- und Nachtstunden. Zu längeren Einschränkungen, die allerdings noch nicht genau feststehen, kommt es laut Havermann vom 10. Juli bis zum 20. September auf der Linie der RS 2. Zwischen Oldenbüttel und Bremen-Burg wird demnach an Lärmschutzanlagen gearbeitet. Betroffen von Gleiserneuerungen sind die Linien der RS 3 und der RS 30 – vom 29. August bis zum 16. September sind Einschränkungen zu erwarten. Auf der Linie der RS 4 fährt vom 5. bis zum 13. Juni zwischen Bremen und Nordenham zeit- und abschnittsweise ein Ersatzverkehr, der Halt Hude entfällt.
Was passiert im Netz Weser-Ems?
Der RE 18 wird vom 2. Juli bis zum 13. August zwischen Oldenburg und Cloppenburg durch Busse ersetzt – die DB erneuert auf dem Abschnitt Gleise. Verspätungen drohen wegen verschiedener Baumaßnahmen vom 4. Juli bis zum 1. Oktober auf der Linie des RE 58 (Bremen – Osnabrück).
Wie sind die DB-Züge betroffen?
Nach DB-Angaben finden in Bremen und Umgebung zahlreichen Arbeiten statt – die meisten davon allerdings ohne große Auswirkungen auf die DB-Züge. Eine längerfristige Baumaßnahme, unter anderem an der Oberleitung, trifft vor allem Bremerhaven: Vom 12. Juli bis zum 5. Oktober enden die Züge der Linien RE 8 und RE 9 am Bremer Hauptbahnhof (Ausnahme ist das Sail-Wochenende am 16./17. August). Wer nach Bremerhaven will, muss den Bus-Ersatzverkehr oder die NWB (RS 2) nehmen.
Wie sieht es bei anderen Betreibern aus?
Auch bei Start Niedersachsen (RB 37 Bremen – Uelzen) und Metronom (RE 4/RB 41 Bremen – Hamburg) deutet alles auf einen vergleichsweise ruhigen Sommer hin. Fahrgäste müssen sich lediglich auf kleinere Einschränkungen einstellen, unter anderem kommt es vom 16. bis zum 20. Juni nachts zu Teilausfällen zwischen Bremen und Rotenburg.
Was müssen Fahrgäste wissen?
Die DB als Netzbetreiberin und alle Verkehrsunternehmen weisen darauf hin, dass die Zeitangaben für geplante Baustellen nicht garantiert sind. Fahrgäste sollten deshalb regelmäßig die Webseiten, Apps oder Newsletter der Verkehrsunternehmen prüfen.
Was kommt auf Pendler langfristig zu?
Nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn droht Chaos. Grund dafür sind mehrere geplante Sanierungen von Hauptstrecken in der Region. „Bis 2030 wird es keinen geregelten Zugverkehr mehr geben“, prognostiziert Malte Diehl, Landesvorsitzender von Pro Bahn Niedersachsen/Bremen. Schon bevor die eigentliche Generalsanierung beginnt, plant die Bahn von Mai bis Juli 2026 eine zehnwöchige Sperrung der Strecke Hamburg – Hannover. Laut Diehl folgt 2027 unter anderem eine fünfmonatige Generalsanierung der Strecke Bremerhaven – Bremen. Das Problem: „Wir haben in Niedersachsen keine vernünftige Umleitungsstrecke“, so Diehl. Pro Bahn rechnet daher mit „massiven Ausfällen“ in den kommenden Jahren. Für Diehl ist klar, dass dadurch einige Pendler dauerhaft vom Zug auf das Auto umsteigen werden.