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Maskenpflicht und Corona-Tests Welche Corona-Regeln zum Schulstart nach Ferienende gelten

Mit Maskenpflicht, Luftfiltern und Tests: Bremens Schulen starten am kommenden Montag mit Präsenzunterricht in das Jahr 2022. Ein Überblick, welche Regeln in den Schulen gelten.
05.01.2022, 19:18 Uhr
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Welche Corona-Regeln zum Schulstart nach Ferienende gelten
Von Pascal Faltermann

Präsenzunterricht, Homeschooling oder ausreichend Masken: Vor dem Schulstart in Bremen am kommenden Montag gibt es zahlreichen Rede- und Diskussionsbedarf bei den Corona-Regeln. Klar ist: Die Schulen starten mit vollen Klassenzimmern. "Präsenzunterricht hat die höchste Priorität", sagte Bremens Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD). Ein Überblick über die Regeln, die zum Start ins Schuljahr 2022 gelten.

Präsenzunterricht

Die Schulen bleiben geöffnet. Dafür haben sich die für Bildung zuständigen Kultusminister der Länder am Mittwoch ausgesprochen. Damit bleiben sie bei ihrer Linie, dass Schulen trotz der sich aufbauenden Omikron-Welle nicht schließen sollen. "Es ist überfällig, jetzt die Interessen der Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund zu stellen", sagte Bildungssenatorin Aulepp. Jede Einschränkung des Präsenzunterrichts sei ein Einverständnis mit einer sozialen Isolation von Kindern und Jugendlichen. Seit fast zwei Jahren hätten diese erhebliche Opfer bringen müssen und Solidarität gezeigt. "Die Folgen sind drastisch – auch gesundheitlich", sagte Aulepp vor der Kultusministerkonferenz (KMK).

Karin Prien (CDU), Präsidentin der KMK, verwies am Mittwoch nach der Sonderschalte der Minister auf die geltende Rechtslage, wonach flächendeckende Schulschließungen momentan gar nicht mehr möglich seien. Zahlreiche Eltern hatten zuletzt kritisiert, die Schulen mit den aktuellen Corona-Maßnahmen starten zu lassen. Auch die Lehrergewerkschaft GEW äußerte Bedenken.

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Maskenpflicht

An allen Schulen in Bremen und Bremerhaven gilt eine Maskenpflicht. Das heißt: Schüler – auch an Grundschulen – müssen in den Gebäuden und während des Unterrichts einen Mund-Nase-Schutz tragen. Schüler der Jahrgangsstufen eins bis neun müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung und Schüler ab Jahrgangsstufe zehn sowie Personen ab einem Alter von 16 Jahren eine medizinische Gesichtsmaske tragen.

Maskenspender

Bedenken an der Regelung äußert Birgit Bergmann, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. Schmutzig, abgenutzt oder kaputt sollen die Masken sein, die die Schüler tragen. Das habe sie von mehreren Personen und Familien erfahren. Einer der Hauptgründe: Zahlreiche Kinder verwenden den Mund-Nasen-Schutz über einen zu langen Zeitraum, weil manchmal auch das Geld für neue Masken fehle. Bergmann fordert aus diesem Grund Maskenspender für jedes Klassenzimmer, damit die Masken frei verfügbar sind.

Laut dem Bremer Bildungsressort bringen Schüler in der Regel die Masken selbst mit. "Zusätzlich werden an allen Schulen OP-Masken zur Verfügung gestellt, die bei Bedarf verteilt werden", sagt Maike Wiedwald, Sprecherin der Bildungsbehörde. So könnten Schüler jederzeit eine OP-Maske zum Wechseln bekommen. Die Schulen hätten zudem die Möglichkeit, nach Bedarf zu bestellen. "Diejenigen, die eine Maske brauchen, bekommen auch eine", so Wiedwald. Mit Maskenspendern plant die Behörde nicht, es habe bislang auch keine Nachfrage gegeben.

Luftfilter

Bremens Schulen seien "gut mit Luftfiltern ausgestattet", sagt Behördensprecherin Wiedwald. Nahezu alle Unterrichtsräume in den öffentlichen, allgemeinbildenden Schulen seien mit entsprechenden Geräten ausgestattet. Die Bildungsbehörde schaue derzeit im Detail, wie man weitere Hilfe leisten könne und prüfe die Situation.

Corona-Tests

Bremen setzt darauf, dass sich alle Schüler dreimal die Woche testen. Sollte es ein positives Ergebnis geben, müssen die Mitschüler in der entsprechenden Kohorte sieben Tage lang täglich getestet werden. 

Quarantäne

Über das Quarantäne-Thema stimmen sich Bund und Länder momentan noch ab. Am Freitag werden Entscheidungen dazu erwartet. Bislang gilt, dass positiv getestete Schüler 14 Tage in Quarantäne müssen.

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Zur Sache

Niedersachsen will Schulen offenhalten

„Offene Schulen haben auch bei Omikron höchste Priorität“, sagt Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne. Kurz vor dem dem Ferienende am kommenden Montag bekräftigte der SPD-Politiker, ein erneutes Homeschooling in der Corona-Pandemie vermeiden zu wollen. Das sei jedenfalls das erklärte Ziel, wofür man alles machen wolle, was möglich sei. Tonne hält es für gut, dass das neue Bundesinfektionsschutzgesetz keine präventiven flächendeckenden Schulschließungen mehr vorsieht.

Tonne begrüßt die klare Positionierung der Kultusministerkonferenz, die am Mittwoch einen deutlichen Beschluss für offene Schulen und Präsenzunterricht auch unter Omikron-Bedingungen gefällt hat. Angesichts steigender Infektionszahlen will er das erneute Lernen von zu Hause aus aber nicht ausschließen. "Es kann natürlich im Einzelfall, an einer bestimmten Schule, in einem bestimmten Jahrgang, immer mal wieder zu kurzfristigem Distanzunterricht kommen", sagte er in einem Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

Vor Weihnachten hatte die Landesregierung die Präsenzpflicht an den Schulen zur Eindämmung des Coronavirus aufgehoben. Vom 20. Dezember an und damit drei Tage vor Ferienbeginn konnten die Schülerinnen und Schüler auf Antrag der Eltern vom Unterricht befreit werden.

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