Präsenzunterricht, Homeschooling oder ausreichend Masken: Vor dem Schulstart in Bremen am kommenden Montag gibt es zahlreichen Rede- und Diskussionsbedarf bei den Corona-Regeln. Klar ist: Die Schulen starten mit vollen Klassenzimmern. "Präsenzunterricht hat die höchste Priorität", sagte Bremens Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD). Ein Überblick über die Regeln, die zum Start ins Schuljahr 2022 gelten.
Präsenzunterricht
Die Schulen bleiben geöffnet. Dafür haben sich die für Bildung zuständigen Kultusminister der Länder am Mittwoch ausgesprochen. Damit bleiben sie bei ihrer Linie, dass Schulen trotz der sich aufbauenden Omikron-Welle nicht schließen sollen. "Es ist überfällig, jetzt die Interessen der Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund zu stellen", sagte Bildungssenatorin Aulepp. Jede Einschränkung des Präsenzunterrichts sei ein Einverständnis mit einer sozialen Isolation von Kindern und Jugendlichen. Seit fast zwei Jahren hätten diese erhebliche Opfer bringen müssen und Solidarität gezeigt. "Die Folgen sind drastisch – auch gesundheitlich", sagte Aulepp vor der Kultusministerkonferenz (KMK).
Karin Prien (CDU), Präsidentin der KMK, verwies am Mittwoch nach der Sonderschalte der Minister auf die geltende Rechtslage, wonach flächendeckende Schulschließungen momentan gar nicht mehr möglich seien. Zahlreiche Eltern hatten zuletzt kritisiert, die Schulen mit den aktuellen Corona-Maßnahmen starten zu lassen. Auch die Lehrergewerkschaft GEW äußerte Bedenken.
Maskenpflicht
An allen Schulen in Bremen und Bremerhaven gilt eine Maskenpflicht. Das heißt: Schüler – auch an Grundschulen – müssen in den Gebäuden und während des Unterrichts einen Mund-Nase-Schutz tragen. Schüler der Jahrgangsstufen eins bis neun müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung und Schüler ab Jahrgangsstufe zehn sowie Personen ab einem Alter von 16 Jahren eine medizinische Gesichtsmaske tragen.
Maskenspender
Bedenken an der Regelung äußert Birgit Bergmann, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. Schmutzig, abgenutzt oder kaputt sollen die Masken sein, die die Schüler tragen. Das habe sie von mehreren Personen und Familien erfahren. Einer der Hauptgründe: Zahlreiche Kinder verwenden den Mund-Nasen-Schutz über einen zu langen Zeitraum, weil manchmal auch das Geld für neue Masken fehle. Bergmann fordert aus diesem Grund Maskenspender für jedes Klassenzimmer, damit die Masken frei verfügbar sind.
Laut dem Bremer Bildungsressort bringen Schüler in der Regel die Masken selbst mit. "Zusätzlich werden an allen Schulen OP-Masken zur Verfügung gestellt, die bei Bedarf verteilt werden", sagt Maike Wiedwald, Sprecherin der Bildungsbehörde. So könnten Schüler jederzeit eine OP-Maske zum Wechseln bekommen. Die Schulen hätten zudem die Möglichkeit, nach Bedarf zu bestellen. "Diejenigen, die eine Maske brauchen, bekommen auch eine", so Wiedwald. Mit Maskenspendern plant die Behörde nicht, es habe bislang auch keine Nachfrage gegeben.
Luftfilter
Bremens Schulen seien "gut mit Luftfiltern ausgestattet", sagt Behördensprecherin Wiedwald. Nahezu alle Unterrichtsräume in den öffentlichen, allgemeinbildenden Schulen seien mit entsprechenden Geräten ausgestattet. Die Bildungsbehörde schaue derzeit im Detail, wie man weitere Hilfe leisten könne und prüfe die Situation.
Corona-Tests
Bremen setzt darauf, dass sich alle Schüler dreimal die Woche testen. Sollte es ein positives Ergebnis geben, müssen die Mitschüler in der entsprechenden Kohorte sieben Tage lang täglich getestet werden.
Quarantäne
Über das Quarantäne-Thema stimmen sich Bund und Länder momentan noch ab. Am Freitag werden Entscheidungen dazu erwartet. Bislang gilt, dass positiv getestete Schüler 14 Tage in Quarantäne müssen.