Die Bremer Grünen bemühen sich nach dem Debakel bei der Bürgerschaftswahl um einen Neubeginn. Rund 150 Mitglieder sind in das Bürgerzentrum Neue Vahr gekommen, um einen Prozess zur Aufarbeitung der Niederlage einzuleiten und über die Aufnahme von Koalitionsgesprächen mit SPD und Linken zu beraten.
Zum Auftakt versicherte Landesvorsitzende Alexandra Werwath der Parteibasis: "An euch hat es nicht gelegen." Die gut 1200 Mitglieder hätten im Wahlkampf vollen Einsatz gezeigt. Es müsse in den kommenden Wochen darum gehen, in die Koalitionsverhandlungen "möglichst viel Grün einzubringen". Wichtige Ziele seien ein klimaneutrales Bremen bis 2038, eine gute Kitaplatz-Versorgung und ein "nachbarschaftliches" Bremen und Bremerhaven. Die Grünen müssten nun "geeint rausgehen", appellierte Werwath an die Mitglieder.
In der Aussprache über die Niederlage vom 14. Mai mahnte die gescheiterte Spitzenkandidatin Maike Schaefer eine stärkere Orientierung auf die politische Mitte an. Dort liege das Potenzial der Partei. In den anstehenden Koalitionsverhandlungen müssten die Grünen unter anderem dafür sorgen, dass der 2,5 Milliarden Euro schwere Klimafonds tatsächlich für klimapolitische Maßnahmen ausgegeben wird und nicht für Projekte, die eher mit Wirtschaftsförderung zu tun haben.