Im Prinzip spricht nichts dagegen, alle Betriebe zur Kasse zu bitten, um Firmen zu unterstützen, die ausbilden. Das ist nur gerecht und kann dabei helfen, junge Menschen zu qualifizieren, ihnen Chancen fürs Leben zu geben und nebenbei den Mangel an Fachkräften zu lindern.
Was der Bremer Senat jetzt als Ausbildungsfonds vorlegt, ist aber kaum dazu geeignet, diesen Absichten ein Gerüst zu geben. Die Gesetzesvorlage wackelt an allen Ecken und Enden. Wesentliche Fragen bleiben unbeantwortet oder werden nur vage behandelt. Die Unternehmen müssen befürchten, sich in einem Wust von Regeln und Ausnahmen wiederzufinden – als gäbe es nicht schon genug Bürokratie.
Entscheidend ist aber, dass der Senat das Pferd von hinten aufzäumt. In Bremen herrscht bei der Bildung große Not. Es sind die Probleme in den Kitas und Schulen, die angepackt werden müssen. Die Betriebe merken das an Zahl und Qualität der Bewerbungen. Sie wollen ausbilden, finden aber kaum jemanden – und sollen in Zukunft auch noch eine Abgabe zahlen.