Die schleswig-holsteinische Landespolitikerin Özlem Ünsal soll im künftigen Senat das Ressort für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung übernehmen. Die 49-jährige Sozialdemokratin gehörte von 2017 bis 2022 dem Landtag des nördlichsten Bundeslandes an. Als Abgeordnete war sie dort unter anderem Sprecherin für Wohnungs- und Städtebau der SPD-Fraktion. Der Bremer SPD-Landesvorstand hat Ünsal am Donnerstagabend einstimmig nominiert.
Für die Leitung des Bauressorts war zeitweilig auch der baupolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Falk Wagner, im Gespräch. Ihm werden über seine Partei hinaus Sachkunde und politisches Talent bescheinigt. Zum Verhängnis wurde ihm die SPD-interne Geschlechterquote, die bei Regierungsämtern einen Frauenanteil von mindestens 40 Prozent vorsieht. Wäre Wagner in den Senat eingezogen, hätte es auf anderen Positionen Veränderungen geben müssen. Zu solch umfassenden Veränderungen war Bürgermeister Andreas Bovenschulte offenbar nicht bereit.
Özlem Ünsal stellte sich am Donnerstagabend bereits dem SPD-Landesvorstand vor. Im Anschluss sagte Bovenschulte, er sei bei der Suche nach einer Kandidatin für das Bauressort Empfehlungen aus anderen Landesverbänden nachgegangen. Eigene Erkundigungen hätten dann ergeben, dass sich Ünsal hervorragend für die Position eigne und auch gut in das sozialdemokratische Senatsteam einfügen werde.