Da ist der Bremer SPD eine echte Überraschung gelungen. Eine Frau als neue Bau- und Verkehrssenatorin, die niemand auf der Rechnung hatte. Doch wie auch? Wie sollte das anders sein? Özlem Ünsal ist mehr oder weniger ein unbeschriebenes Blatt. Sie hat in Kiel mal im Landtag gesessen und war in ihrer Fraktion unter anderem für Städtebau zuständig. Doch reicht das? Ist die Politikwissenschaftlerin als Bau- und Verkehrssenatorin qualifiziert genug?
Zweifel sind angebracht, selbst wenn sie sich später als unbegründet herausstellen sollten. Ünsal muss sich zunächst mühsam einarbeiten und wird in einer Phase nach Bremen geholt, die im Bereich Stadtentwicklung schnelle Entscheidungen erfordert.
Die SPD hatte eine andere Wahl: Falk Wagner. Der Bürgerschaftsabgeordnete und Bauexperte steckt tief in den Themen und ist politisch gut vernetzt. Dumm nur, dass er eines nicht ist – eine Frau. Die Stelle wird nach Proporz besetzt. Es muss das richtige Geschlecht sein.