Insgesamt 55 Menschen haben sich im Land Bremen in diesem Jahr bisher neu mit dem humanen Immundefizienz-Virus, besser bekannt als HIV, infiziert. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor, bei dem Neuinfektionen gemeldet werden. Im Jahr 2022 waren es demnach 56. "Auch, wenn es heutzutage sehr gute Medikamente und Schutzmaßnahmen gegen eine Infektion mit dem HI-Virus gibt, herrscht bei dem Thema immer noch viel Unwissenheit", teilte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) anlässlich des Welt-Aids-Tages an diesem Freitag mit. Noch immer würden Betroffene in der Gesellschaft ausgegrenzt und benachteiligt.
"Ich rate allen Bremerinnen und Bremern, sich zu schützen und regelmäßig einen HIV-Test zu machen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen", sagte Bernhard weiter. In der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit können sich den Angaben zufolge alle Bremerinnen und Bremer kostenfrei und anonym auf eine HIV-Infektion testen lassen. Die Terminvereinbarung ist demnach seit Kurzem auch online möglich.
Laut Beratungsstelle sollten alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Sexualität wissen, ob sie infiziert sind oder nicht. Nur so könnten Neuinfektionen verhindert werden. In der Anlaufstelle, die zum Gesundheitsamt gehört, informieren die Experten auch über Schutzmöglichkeiten. Dazu zählt neben Kondomen auch die Prä-Expositions-Prophylaxe – kurz Prep. Die Bezeichnung steht für ein Medikament, mit dem sich HIV-negative Menschen vor einer Ansteckung mit HIV schützen können.