Die Bremer Grünen gehen bei der Bürgerschaftswahl im Mai 2023 mit Umweltsenatorin Maike Schaefer als Spitzenkandidatin ins Rennen. Bei der Aufstellungsversammlung für die Bewerberliste in Vegesack musste Schaefer am Sonnabend allerdings einen Dämpfer hinnehmen. Von 177 Stimmberechtigten votierten nur 129 für sie. Es gab 34 Gegenstimmen und 14 Enthaltungen.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Landeschef Florian Pfeffer die Stimmberechtigten auf die politische Auseinandersetzung im kommenden Frühjahr eingestimmt. Er lobte die Weichenstellung des rot-grün-roten Regierungsbündnisses für ein milliardenschweres Klimaschutzpaket. Bremen nehme damit eine Vorreiterrolle ein. Ohne die Grünen, so schränkte Pfeffer ein, hätte es lediglich ein "Programm der Halbherzigkeit" gegeben.
Bei den Regierungspartnern habe man gegen "Bräsigkeit" ankämpfen müssen. Denn nicht allen sei klar, wie groß die Herausforderungen seien und welcher Anstrengungen es bei der Begrenzung des Klimawandels bedürfe. Es gelte, für die Bürgerschaftswahl am 14. Mai 2023 eine grüne Liste aufzustellen, "die unseren Ansprüchen gerecht wird".

Grünen-Spitzenkandidatin Maike Schaefer (Mitte) mit den Landesvorsitzenden Florian Pfeffer und Alexandra Werwath.
Die Listenplätze hinter Schaefer wurden im Grundsatz geschlechterparitätisch besetzt, allerdings konnten Frauen und non-binäre Personen auch auf "Männerplätzen" kandidieren. Bis einschließlich Platz sieben gab es keine Gegenkandidaturen, die jeweiligen Bewerber erhielten im ersten Wahlgang Vertrauensvoten.
Fraktionschef Björn Fecker tritt auf Platz zwei an, Sozialsenatorin Anja Stahmann auf drei, Klimapolitiker Philipp Bruck auf vier. Auf den beiden für Nachwuchskräfte reservierten Plätzen fünf und sechs wurden Franziska Tell und Bithja Menzel gewählt. Listenplatz sieben ging an Henrike Müller.
Emanuel Herold überrascht beim Duell im Listenplatz zehn
Auf Platz acht gab es die erste Kampfabstimmung, die der Verkehrspolitiker Ralph Saxe im zweiten Wahlgang letztlich deutlich gegen die queerpolitische Sprecherin Kai Wargalla gewann. Auf Platz neun setzte sich die Abgeordnete Sahhanim Görgü-Philipp gegen ihre Parlamentskolleginnen Solveig Eschen und Ilona Osterkamp-Weber durch.
Überraschend dann das Duell um Listenposition zehn: Der relativ unbekannte Fraktionsmitarbeiter Emanuel Herold schlug etablierte Kräfte wie den Bildungspolitiker Christopher Hupe, den Vegesacker Abgeordneten Thomas Pörschke und erneut Kai Wargalla. Auf Platz elf konnte sich Solveig Eschen bereits im ersten Wahlgang durchsetzen. Platz zwölf sicherte sich Christopher Hupe in einer Stichwahl gegen Kai Wargalla.