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Bundestagswahl Was am Bremer Ergebnis auffällt

Bremens politische Landkarte ist bei der Bundestagswahl deutlich bunter geworden. Linke und AfD haben zu den Grünen aufgeschlossen und erreichen in einigen Stadtteilen sehr starke Ergebnisse.
24.02.2025, 09:24 Uhr
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Was am Bremer Ergebnis auffällt
Von Jürgen Theiner

Die SPD hat bei der Bundestagswahl im Land Bremen ihre Position als stärkste Partei behauptet. Doch das ist eine Feststellung, die die Sozialdemokraten nicht beruhigen kann, denn in der politischen Landschaft des kleinsten Bundeslandes hat sich vieles stark verschoben, und zwar zuungunsten der langjährigen Regierungspartei. Diese Befunde lassen sich am Morgen nach der Wahl festhalten:

SPD verliert deutlich

Die Sozialdemokraten kommen in ihrem einstigen Stammland nur noch auf 23,1 Prozent der Zweitstimmen. 2021 lagen sie noch oberhalb der 30-Prozent-Marke. Schaut man auf die Ergebnisse in den Bremer Stadtteilen, dann fällt auf: Es gibt praktisch nirgends mehr echte Hochburgen. Etwas über 30 Prozent in einzelnen Gröpelinger und Obervielander Wahllokalen sind schon die Top-Werte. Besonders schmerzlich: Die SPD büßt eines ihrer beiden Direktmandate ein und entsendet nur noch den Bremerhavener Uwe Schmidt in den Bundestag.

CDU profitiert kaum

Wie im Bund kann die CDU aus der Schwäche der Sozialdemokraten nur begrenzt Kapital schlagen. 3,3 Prozent plus bei den Zweitstimmen sind überschaubar. In Bremerhaven fallen die Christdemokraten sogar auf Platz drei zurück. Im Bremer Stadtgebiet können sie allerdings Erfolge in einigen Stadtteilen verbuchen. So holen sie in der Überseestadt die meisten Stimmen, und auch in Teilen von Obervieland und Habenhausen – bisher fest in SPD-Hand – gibt es für die CDU ermutigende Resultate.

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Politische Landkarte wird bunter

Bei der Bundestagswahl 2021 stellte sich die politische Landkarte in der Stadt Bremen noch als rotes Territorium mit grünem Kern im Viertel, der Neustadt und Teilen Schwachhausens dar. Das hat sich gründlich geändert. Es gibt jetzt deutliche Einsprengsel anderer Farben, auch Linke und AfD sind jetzt präsent. Letztere vor allem in Bremen-Nord. In Blumenthal und Marßel ist die Alternative für Deutschland stärkste Partei mit einem Rekordergebnis im Wahllokal Burgdamm 02, wo 47,22 Prozent zu Buche stehen. Die Linken wiederum haben den Grünen Teile des Viertels abspenstig gemacht. Auch in der Neustadt verzeichnen sie starke Ergebnisse. Das beste Resultat für die Linken meldet das Wahllokal Steintor 01 mit 41,21 Prozent.

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Starke Ausschläge in Bremerhaven

In Bremerhaven, wo die Wahlbeteiligung mit 71,1 Prozent um rund zehn Punkte unterhalb des Niveaus der Stadt Bremen lag, feiert die AfD einen regelrechten Triumph. Insgesamt 23,5 Prozent Stimmanteil bedeuten Platz zwei knapp hinter der SPD, die hier bei den Zweitstimmen mit minus 11,5 Prozent besonders heftige Verluste erleidet. 25 Prozent Zweitstimmen für die SPD in der Seestadt – ein solches Ergebnis dürfte vor wenigen Jahren noch unvorstellbar gewesen sein. Die Grünen sind in Bremerhaven einstellig, und auch die Linken bleiben mit 11,1 Prozent ein gutes Stück unterhalb ihres Landesergebnisses.

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