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Diese Regeln gelten jetzt Freiluftpartys wieder möglich

In Bremen dürfen private Partys wieder draußen stattfinden – allerdings mit Auflagen und nicht überall. Tabu sind beispielsweise die Neustadtswallanlagen oder Knoops Park. Hier die wichtigsten Regeln.
25.04.2022, 14:53 Uhr
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Freiluftpartys wieder möglich
Von Sara Sundermann

Die Corona-Lockerungen und das Frühlingswetter geben es her: In Bremen dürfen private Feiern draußen wieder stattfinden. Das verkündet die Innenbehörde und benennt zum Saisonstart die wichtigsten Regeln. Denn in Bremen darf zwar wieder gefeiert werden – aber nicht in allen Gebieten und mit Auflagen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Konflikte insbesondere zwischen Anwohnern und Veranstaltern von Freiluftpartys.

Diese Gebiete sind tabu: Privatpartys sind in folgenden Gebieten verboten: In den Neustadtwallanlagen und im Bereich geschützter Kulturdenkmäler. Dazu gehören in Bremen eine Reihe von Grünflächen, namentlich die Wallanlagen, der Focke-Garten, Wätjens Park, Knoops Park, Schloss Schönebeck, Gut Landruh, Menke-Park, Höpkens Ruh, Muhles Park und Heinekens Park.

Hier sind Partys möglich: Erlaubt sind Privatpartys mit Auflagen laut Innenbehörde zum Beispiel in bestimmten Bereichen am Nordwestufer des Unisees, auf Wiesen nahe dem Weserwehr, am Krimpelsee und Achterdieksee, am Waller Feldmarksee, am Mahndorfer See, am Grambker Sportparksee, an der Landspitze des Hohentorshafens und am Lankenauer Höft.

Beiräte entscheiden: Die Beiräte können Gebiete in ihrem Stadtteil für Partys sperren oder Auflagen erlassen. Betroffen sind derzeit davon Teile der Ufer des Unisees, des Sodenmattsees und von Böses Park in Huchting. Für Partys gesperrt sind der Bultensee, der Hemelinger See sowie die Ortsteile Seehausen und Strom. Besondere Auflagen gelten an dem für Partys zugelassenen Teil des Unisees, für den Waller Feldmarksee, den Krimpelsee, die Grünflächen am Weserwehr sowie vor dem Lankenauer Höft, für die Landspitze am Hohentorshafen und für die Östlichen Vorstadt.

Anmeldung nötig: Wer auf öffentlichen Flächen für eine Party eine Musikanlage mit Boxen aufbauen will, muss dies spätestens 24 Stunden vorher beim Ordnungsamt anmelden. Sonnabende, Sonn- und Feiertage werden für die Frist nicht mitgezählt. Veranstalter müssen sicherstellen, dass von der Party keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und kein Lärm entsteht, "der die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft erheblich belästigt", so das Innenressort.

Diese Regeln gelten: Müll, Schmutz und mögliche Schäden müssen die Veranstalter spätestens 24 Stunden nach der Party beseitigen. Alle hier benannten Regeln gelten für spontane, nicht kommerzielle Feiern. Die Veranstalter dieser Partys dürfen keinen Eintritt kassieren. Auch der Verkauf von Getränken und Essen sowie Grillen sind untersagt. Veranstalter müssen für Toiletten sorgen und mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst zusammen arbeiten.

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Wann Konflikte drohen: "Wir haben im letzten Sommer ziemliches Theater gehabt mit nicht angemeldeten Partys am Werdersee, mit gewalttätigen Auseinandersetzungen und viel Vermüllung", schildert Wolfgang Schnecking (SPD), stellvertretender Sprecher des Neustädter Beirats. Die Wiesen am Werdersee beim Deichschart und an der Juliushöhe habe der Beirat für Partys gesperrt. Mit angemeldeten Veranstaltungen habe man dagegen oft gute Erfahrungen gemacht, so Schnecking. Das Irgendwo, eine Fläche in der Nähe des Flughafens, die der Verein Kulturbeutel für Kultur und Partys nutzen darf, sei aus Sicht des Beirats ein geeigneter Ort, so Schnecking. "Das ist gut angenommen worden von Kulturschaffenden und Besuchern." Im engen Stadtraum müssten alle miteinander klarkommen, das bedeute viel Verantwortung für Veranstalter, so Schnecking. "Wir sind gegen Verbote, mit gegenseitiger Toleranz ist aber vieles möglich."

Was Partyveranstalter sagen: "Wir haben im Winter beschlossen, dass wir frühestens Ende Mai aufmachen", sagt Felix Grashoff vom Verein Kulturbeutel. Im Sommer soll es aber beim Irgendwo an der Amelie-Beese-Straße wieder Open-Air-Veranstaltungen geben. Derzeit arbeite man an einem neuen Beschallungskonzept, um Anwohner besser vor lauter Musik zu schützen. Auch Toiletten sollen gebaut werden. Insgesamt hätten sich die Bremer Kollektive, die Open-Air-Partys veranstalten, in der Pandemie zurückgehalten und auch keine Partys illegal veranstaltet, sagt Grashoff. "Ich gehe davon aus, dass einige Gruppen nun bei gutem Wetter gerne Partys planen werden."

Eine der ersten größeren Open-Air-Partys ist am 16. Juli am Unisee geplant. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Privatparty: Fünf Live-DJs sollen auftreten, es werden Getränke verkauft und Eintritt kassiert. Veranstalter ist Lennard Rosenbrock mit dem Asta der Hochschule Bremen. "Nach zweieinhalb Jahren Pandemie ist die Sehnsucht, draußen zu feiern, schon groß", sagt Rosenbrock.

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