Bus- und Bahnfahrer sind nicht zu beneiden. Sie tragen viel Verantwortung bei mittelmäßiger Bezahlung. Sie arbeiten oft im Schichtdienst, müssen sich mit verärgerten Fahrgästen rumschlagen und leiden nicht selten unter Stress.
In der Pandemie sind sie auch noch zu Gesundheitsinspektoren geworden: Trägt jeder seine Maske vernünftig oder muss man jemanden ermahnen? Zu viel Stress macht krank, die Ausfälle bereiten der BSAG Probleme. Dass Fahrpläne eingeschrumpft werden müssen, sollte zu denken geben. Wenn ein verhältnismäßig großer Verkehrsbetrieb den Engpass quasi voraussieht, aber nicht reagieren kann, stimmt etwas nicht.
Die Branche steckt in einem Dilemma: Sie braucht mehr Personal, damit der Stress für alle Fahrer reduziert wird. Andererseits wird der potenzielle Nachwuchs von den vorherrschenden Bedingungen abgeschreckt. Um das zu ändern, muss der Beruf nicht nur besser beworben werden, sondern attraktiver werden. Sonst droht dem ÖPNV eine düstere Zukunft.