Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert hat verärgert auf den niedersächsischen Vorstoß zur Stützung der finanziell angeschlagenen Bremer Landesbank (BLB) reagiert.
"Seit mehr als zwei Wochen bemühe ich mich, eine gemeinsame Erklärung der Träger zustande zu bekommen, damit kein Schaden für die im Prinzip gesunde Bremer Landesbank entsteht", sagte die Senatorin gegenüber Radio Bremen. "Jetzt wird versucht, weiter Druck zu machen und uns zu erpressen, nach dem Motto: Wir bewegen uns einfach nicht so lange, bis die Märkte, die Medien und die Ratingagenturen die Bremer Landesbank fertiggemacht haben." Linnert kündigte an, bei den bevorstehenden Gesprächen über die Zukunft der BLB hart zu verhandeln.
Zuvor hatte Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider gefordert, die BLB müsse „unter den Kapitalschutz der NordLB insgesamt“ kommen. Das Institut mit Sitz in Hannover ist Mehrheitseigner der Bremer Landesbank. Nach dem Willen Niedersachsens soll sie eine hundertprozentige Tochter der NordLB werden. Das von Bremen favorisierte Modell, wonach die NordLB frisches Geld in die BLB pumpt, will Schneider auf keinen Fall mittragen.
Am Freitagabend trifft sich der Aufsichtsrat der Bremer Landesbank zu einer außerordentlichen Sitzung in der Hansestadt. Dort muss der BLB-Vorstand gegenüber den Aufsehern erklären, wie er die Bank aus der aktuellen Schieflage bringen will. Dem Vernehmen nach steigt angesichts der schwierigen Lage des Instituts derzeit der Druck auf die Eigner, ihren Streit rasch beizulegen. (wk)