Eine der treibenden Kräfte bei Zustandekommen des „Aktionsplans 2025“ ist das Agrarpolitische Bündnis Bremen (ABB). Nach einem Zwischenfazit zur Umsetzung des Plans gefragt, sieht ABB-Sprecher Peter Bargfrede Licht und Schatten.
Grundsätzlich habe sich die Umsetzung des Aktionsplans positiv entwickelt, findet Bargfrede und verweist unter anderem auf den geschaffenen Beirat zur Begleitung des Aktionsplans, der aus Vertreterinnen und Vertretern der Küchen, der Behörden, der Verbände und Organisationen wie dem Agrarpolitischen Bündnis besteht. Man treffe sich viermal im Jahr, um Fragen, Probleme und Forderungen zur Umsetzung des Aktionsplans zu diskutierten. Als Beispiel für eine erfolgreiche Intervention des Beirates nennt Bargfrede die Aufhebung der im Aktionsplan geforderten Aufwendungsneutralität.
Die Verschiebung des ursprünglichen Zieles, die Umstellung auf 100 Prozent Bio-Produkte Ende 2022 erreicht zu haben, auf Ende 2025 sei zwar bedauerlich, vor dem Hintergrund von Corona und anderer Umstände aber nachvollziehbar, so Bargfrede weiter. Positiv sei in diesem Zusammenhang, dass in den Neu-Verträgen mit den Caterern bereits der 1. August 2024 als Ziel für die komplette Umstellung auf Bio-Produkte vereinbart wurde. Allerdings heiße es nun seitens der Bildungsbehörde, dass nur 70 Prozent der Caterer diese Vorgaben einhalten.
Unzufrieden ist das ABB mit der aus seiner Sicht „ausgesprochen schleppend“ verlaufenden Umsetzung des Aktionsplans in den Schulen. Die Zubereitung von frischen Speisen sei bislang nur in etwa der Hälfte der Schulen möglich. In den anderen Schulen gebe es lediglich eine Aufbereitungsküche oder gar keine Küche. „Im Sinne einer gesunden Ernährung der Schülerinnen und Schüler muss die zuständige Senatorin hier entschlossener auf eine Umstellung aller Schulküchen auf eine Frischeküche drängen“, sagt Peter Bargfrede. „Hier ist dringender Handlungsbedarf gefordert.“
In diesem Sinne sei auch die zum Jahresende ausgelaufene und bislang nicht wiederbesetzte Stelle der Ernährungsreferenten bei der Bildungsbehörde zu betrachten. „Dass diese Stelle nicht verlängert wurde, ist nicht akzeptabel“, so Bargfrede. Ebenso wenig sei hinnehmbar, dass die Vernetzungsstelle Schulverpflegung nach wie vor nicht wieder eingerichtet wurde. „Bremen ist das einzige Bundesland ohne eine solche Einrichtung – ein Armutszeugnis für Bildungssenatorin und Senat.“ Das ABB könne sich des Eindruckes nicht erwehren, dass das Thema Ernährung im Bildungsressort nicht den Stellenwert genießt, den es verdiene. „Wir erwarten von der Senatorin ein größeres Engagement für eine gesunde und ökologische Ernährung in Kitas und Schulen.“