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Entsiegelung und Moorschutz EU-Mittel für Bremer Klimaprojekte

Intakte Moorflächen können große Mengen von Kohlenstoffdioxid zurückhalten. In Bremen fördert die EU nun ein entsprechendes Maßnahmenbündel.
29.08.2023, 05:00 Uhr
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EU-Mittel für Bremer Klimaprojekte
Von Jürgen Theiner

Die Umweltbehörde hat bei der Europäischen Union 200.000 Euro für zwei Klimaschutzvorhaben eingeworben. Das Geld fließt zum einen in die Entsiegelung von Flächen im bebauten urbanen Raum, zum anderen in Bewässerungsprojekte für Moorböden am grünen Rand des Stadtgebietes, vor allem im Blockland und in Oberneuland. Konkret geht es dort darum, den Treibhausgasausstoß dieser Böden zu verringern. Entwässerter, trockengefallener Moorboden stellt eine große Quelle von Treibhausgasemissionen dar – 2020 waren es rund 7,5 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. Mit funktionierenden Wasserkreisläufen lässt sich dieses Problem deutlich reduzieren. Bremen plant deshalb, Wasserbauwerke (Staue, Windpumpen) neu anzulegen oder vorhandene zu ertüchtigen, um die Pegelstände in Gräben und anderen Wasserflächen besser regulieren zu können.

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Die Bremer Maßnahmen sind Teil eines europaweiten Projekts zur "naturbasierten Speicherung von Treibhausgasen", wie es in einer Information der Umweltbehörde heißt. Senatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) freut sich über die Fördermittel der EU. Es gehe darum, Erfahrungen mit anderen europäischen Regionen zu teilen. "Gute Beispiele aus Bremen bekommen damit europaweite Strahlkraft", so Moosdorf. In der kommenden Woche soll eine Partnerschaftserklärung mit der EU und den fünf anderen beteiligten Regionen in Spanien, Italien, Polen, Frankreich und Finnland unterzeichnet werden. Die Projektlaufzeit beträgt knapp vier Jahre. Insgesamt schüttet Brüssel an die Projektträger 1,15 Millionen Euro aus.

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Die Umweltbehörde weist darauf hin, dass die geförderten Vorhaben Zielvorgaben aus dem rot-grün-roten Koalitionsvertrag aufgreifen. In dem Dokument wird unter anderem ein Kataster der ver- und entsiegelten Flächen in den beiden Stadtgemeinden des Bundeslandes gefordert. Außerdem soll ein sogenannter Entsiegelungsfonds geprüft werden. In einen solchen Finanztopf würden Träger von Bauvorhaben einzahlen, wenn sie bei ihren Projekten Böden versiegeln. Mit den eingenommenen Geldern soll später die Entsiegelung von Flächen gefördert werden. Auch ein Moorschutzprogramm ist Gegenstand des Koalitionsvertrags. Es soll Flächen identifizieren, die für die Wiedervernässung geeignet sind.

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