Das Klinikum Links der Weser ist ein wichtiger Pfeiler der medizinischen Versorgung in Bremen. Doch er bröckelt. Schon länger steht fest, dass der Komplex in Obervieland größtenteils neu errichtet werden muss. Gemessen an der Dringlichkeit dieser Aufgabe, geht das Gesundheitsressort erstaunlich entspannt damit um. Die Vorgängerin von Senatorin Claudia Bernhard hatte für 2020 konkrete Pläne und einen Finanzierungsvorschlag angekündigt. Nichts davon liegt bisher auf dem Tisch.
Angesichts der Haushaltsprobleme, die Bremen plagen, ist nicht erkennbar, wie das Land einen dreistelligen Millionenbetrag für einen Neubau aufbringen könnte. Wenn es also private Investoren gibt, die sich engagieren wollen, sollte man das Gespräch mit ihnen suchen und ernsthaft ausloten, ob man konzeptionell zueinanderfindet und sich ein guter Deal erreichen lässt. Wenn ja – schön. Wenn nein, hat man es wenigstens versucht. Nur eines kann sich Bremen in seiner derzeitigen finanziellen Verfassung nicht leisten: ideologische Scheuklappen.