Ein Garten macht Arbeit, da gibt es kein Vertun. Es sei denn, man verwandelt die Fläche vor dem Haus in ein zu breit geratenes Gleisbett ohne Schiene. So etwas nennt sich Schottergarten. Geschmackssache, könnte man sagen, wenn der Verlust an naturnaher Fläche nicht handfeste Folgen hätte. Er schadet dem Mikroklima, beschleunigt das Insektensterben und vergrößert bei Starkregen die Kapazitätsprobleme der Stadtentwässerung. Kurz: Schottergärten sind Mist.
Die Frage ist nur, ob der Staat gegen jede Form von Unvernunft gesetzgeberisch vorgehen muss und ob das Verhältnis von Aufwand und Ertrag dann noch stimmt. Soll wirklich eine Truppe von Vorgartensheriffs in die Wohnquartiere ausschwärmen, um sich von der ökologisch einwandfreien Gestaltung der Grundstücke zu überzeugen und Zuwiderhandlungen mit Bußgeldern zu ahnden? Wenn man Fachleuten glauben darf, kommen die umzäunten Steinwüsten bereits wieder aus der Mode. Gut so. Der Senat kann abwarten, bevor er das große juristische Besteck auspackt.