Immer weniger junge Mediziner können sich vorstellen, als niedergelassener Arzt eine klassische Praxis zu betreiben. Es drohen lange Arbeitstage, und am Wochenende wird der Papierkram erledigt. Nichts für mich, sagen sich viele. Eine Anstellung in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) mit geregelten Einsatzzeiten erscheint da schon verlockender. Würde eine solche Einrichtung in einem unterversorgten Stadtteil platziert, wäre auch den dortigen Patienten geholfen.
Der Vorstoß der Bremer Linken für den Aufbau von MVZ hat also einiges für sich. Sie können ja mal die eigene Gesundheitssenatorin fragen, warum er nicht längst umgesetzt ist, denn auch die Kassenärztliche Vereinigung hat keine grundsätzlichen Vorbehalte. Die MVZ standen als politisches Projekt bereits 1999 im Koalitionsvertrag, seither amtiert Senatorin Claudia Bernhard. Merke: An guten Ideen mangelt es in Bremen nie, aber die Umsetzung dauert ewig und drei Tage.
Ambulante Versorgungszentren Es fehlt nicht an Ideen, sondern an Taten
Die Bremer Linken wollen eine bessere Gesundheitsversorgung für benachteiligte Quartiere. Ihre eigene Senatorin hätte längst aktiv werden können, meint Jürgen Theiner.
07.11.2024, 05:00 Uhr

Ambulante medizinische Versorgungsangebote sind sehr ungleich über die Bremer Stadtteile verteilt. Das ist auch das Resultat politischer Untätigkeit.
Sina Schuldt/dpa