Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden. Dieser Satz ist bei Wilhelm Busch abgekupfert, aber zeitlos gültig. Heute vielleicht noch mehr als zu seinen Lebzeiten. Denn damals gab es keine Bass-Boxen, deren Gewummer kilometerweit zu hören ist.
Das aktuelle Bremer Ortsgesetz über Freiluftpartys erlaubt einigen wenigen, auf Kosten vieler ihren Spaß zu haben. Das entspricht dem Weltbild rot-grün-roter Politiker, in dem Toleranz als zentraler Begriff gilt.
Aber was ist eigentlich aus der guten, alten Rücksichtnahme geworden? Zählt die gar nichts mehr? Die Partymacher könnten ihren Open-Air-Feiern beispielsweise freiwillig ein zeitliches Limit setzen, statt wie in manchen Fällen bis zum Morgengrauen durchzubolzen. Das würde die Akzeptanz ebenso erhöhen wie ein Limit für die Lautstärke. Man muss aus den Boxen nicht alles rausholen, was sie hergeben. Wenn diese Einsicht fehlt, muss der Gesetzgeber noch mal ran.