Etliche Jahre hat es gedauert, bis die Tempo-30-Zone auf dem Kommodore-Johnsen-Boulevard eingerichtet wurde. Damit wurde aber nur eine der Problemzonen angegangen – anderswo in der Überseestadt können sich Raser und Poser weiterhin nach Belieben austoben. So auch auf der Überseepromenade.
Kann man es den Anwohnern da verdenken, wenn sie sich organisieren und auf die Straße gehen, um die aufgemotzten Karren anzuhalten? Immerhin geht es nicht nur um Ruhestörung, sondern auch darum, Leib und Leben zu schützen. Dennoch spricht die Polizei nicht anerkennend von Zivilcourage, sondern von Nötigung und Eingriff in den Straßenverkehr.
Was anderes kann die Polizei auch kaum sagen, sie allein hat die Aufgabe, Recht und Ordnung durchzusetzen. Aber wo hört Zivilcourage auf, wann wird Selbsthilfe zur Selbstjustiz? Schwierige Frage. Vielleicht sollten die Anwohner ihren Protest einfach als Demonstration anmelden. Dann könnten sie sogar mit Polizeischutz rechnen.