Wie schwierig der Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ist, die sich zu Intensivstraftätern entwickeln, weiß man in Bremen seit 2015. Juristisch handelt es sich um ein äußerst kompliziertes Thema und menschlich sowieso. Von daher ist der Ruf nach harten Strafen für diese Kinder und Jugendlichen, ihrer Umverteilung in andere Bundesländer und gar ihrer Abschiebung meist nicht mehr als heiße (Wahlkampf-)Luft.
Einen Vorwurf müssen sich die politischen Entscheider in Bremen indes gefallen lassen, zumal die, die jeden minderjährigen unbegleiteten Flüchtling gerne mit offenen Armen empfangen: Dass sie trotz des Wissens um diese Problematik seit Jahren nichts dagegen getan haben. Wo sind die Strukturen, die Projekte und Programme, um jugendliche Intensivtäter aufzufangen? 2023 ist Bremen kaum weiter als 2015. Acht verschenkte Jahre, für die zahlreiche Opfer dieser Straftäter den Preis zahlen. Und nicht zuletzt auch die Kinder und Jugendlichen selbst.