Das Tabakquartier in Woltmershausen wächst und wächst: Die Internationale Hochschule und Siemens haben jüngst angekündigt, ihre Standorte dorthin zu verlagern. Auf dem ehemaligen Industrieareal im Süden der Hansestadt sollen neben Arbeitsplätzen auch viele weitere Wohnungen entstehen. Das urbane Quartier ist eines der größten Stadtentwicklungsvorhaben in Bremen. An diesem Donnerstag beschäftigt sich die Deputation für Stadtentwicklung und Mobilität in doppelter Hinsicht mit dem Projekt.
Auf der Tagesordnung steht der Bebauungsplan 2545 A für ein rund zehn Hektar großes Gebiet im vorderen Woltmershausen, das den größten Teil des Tabakquartiers umfasst. Dazu zählen auch Abschnitte, in denen die Quartiersentwicklung schon weit fortgeschritten beziehungsweise abgeschlossen ist – zum Beispiel der Bereich rund um das Heizwerk. Ein neuer Bebauungsplan sei notwendig, da der bisher geltende Plan „ein Gewerbegebiet festsetzt und demnach vor allem der beabsichtigten Wohnnutzung entgegensteht“, heißt es in der Deputationsvorlage. Wegen der Bedeutung des Gebiets sei es denkbar, dass die Pläne für das Areal demnächst auch noch Thema in der Bürgerschaft würden, sagt der SPD-Baupolitiker und Deputationsvorsitzende Falk Wagner.
63er-Bus wird umgeleitet
Ein Makel des wachsenden Quartiers ist die fehlende Anbindung an den ÖPNV. Um das kurzfristig zu ändern, soll die Buslinie 63 vom 11. April an in der Hauptverkehrszeit auf jeder zweiten Fahrt umgeleitet werden. „Am Haltepunkt ‚Am Tabakquartier‘ wird eine stadteinwärtige Haltestelle errichtet“, heißt es in einer weiteren Vorlage, mit der sich die Deputation an diesem Donnerstag beschäftigen wird. Auch eine zusätzliche Haltestelle in stadtauswärtiger Richtung soll demnach geprüft werden. Wegen der Deichlage sei ein Halt auf dieser Seite aber deutlich aufwendiger.
Bei den Fahrten über das Tabakquartier entfallen laut Vorlage die Haltestellen Hochschule Bremen, Pappelstraße, Senator-Paulmann-Straße und Warturmer Heerstraße. Betriebskosten und Personalaufwand für die BSAG blieben unverändert. Eine reguläre Linienführung über das Tabakquartier könne frühestens Mitte 2025 erfolgen. Langfristig ist auch eine Anbindung per Straßenbahn im Gespräch.