Insgesamt 39 Kita-Gruppen konnten in der Stadt Bremen zuletzt nicht eingerichtet werden, weil Träger kein pädagogisches Personal für diese Gruppen anwerben konnten. Das geht aus Angaben des Senats auf eine Anfrage der CDU für die Fragestunde in der Stadtbürgerschaft an diesem Dienstag hervor. Das entspricht 610 Kita-Plätzen, die nicht vorhanden sind, weil keine Erzieherinnen und Erzieher oder andere Fachkräfte für diese Gruppen gefunden wurden. Bei den 610 Plätzen ging es um 470 Plätze in Kindergärten (3 bis 6 Jahre) und 140 Plätze in Krippen (0 bis 3 Jahre). Bundesweit ist der Fachkräftemangel in pädagogischen Berufen besonders ausgeprägt.
Rechnerisch wären nach Senatsangaben für die Versorgung der 39 Gruppen, die derzeit nicht starten können, etwa 72 Vollzeitstellen für Fachkräfte notwendig. Das Bildungsressort versucht, auf unterschiedlichen Wegen mehr Personal für die Kinderbetreuung zu gewinnen. Über die praxisintegrierte Ausbildung (PiA), ein Quereinstiegs-Programm und ein Programm zur Anwerbung spanischer Fachkräfte konnten laut Senat bislang 230 Personen zu einem Abschluss mit staatlicher Anerkennung gebracht oder für eine Gruppenleitung qualifiziert werden.
Im vergangenen Jahr lief zudem eine Offensive zur Ausbildung zusätzlicher Tagesmütter und -väter an, die inzwischen auch in Kitas als zweite Kraft in einer Gruppe eingestellt werden können. Außerdem können sich Personen, die bereits in den Kitas arbeiten, aber keine abgeschlossene Erzieher-Ausbildung haben, berufsbegleitend weiterqualifizieren. Über die Tageseltern-Offensive und die berufsbegleitende Weiterbildung konnten laut Senat bisher allerdings noch keine zusätzlichen Kräfte gewonnen werden, weil die Qualifizierungen derzeit noch laufen. Zuletzt fehlten in Bremen nach Angaben der Bildungssenatorin absehbar mindestens 5000 Kita-Plätze.