Hunderte Busse und Bahnen jeden Tag, dazu Fahrradfahrer und Fußgänger: Die Domsheide ist ein Verkehrsknotenpunkt. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion spricht gar von einem "nicht beherrschbaren Chaos, bei welchem nur durch Zufall Unfälle und Verletzungen nicht auf der Tagesordnung stehen". Das sei übertrieben, so die Meinung aller anderen Fraktionen in der Stadtbürgerschaft, die am Dienstag über einen Antrag der CDU debattiert hat.
Konkret wollen die Christdemokraten die Domsheide fußgängerfreundlicher umgestalten. Das grundsätzliche Anliegen stieß durchaus auf Gegenliebe, aber die Vorschläge der CDU fanden keinen Anklang – nicht praxistauglich, nicht notwendig, rechtlich nicht machbar, urteilten die Redner einhellig. Die Fahrzeuge der BSAG, für die die CDU im Bereich der Domsheide Schrittgeschwindigkeit fordert, seien ohnehin mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs, sagten Fynn Voigt (FDP) und Sven Schellenberg (Bündnis Deutschland). Die BSAG habe "die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen", als er das Verkehrsunternehmen darauf angesprochen habe, sagte Ralph Saxe (Grüne).
Wunsch nach mehr Verkehrskontrollen an der Domsheide
Die von der CDU ebenfalls vorgeschlagenen Zebrastreifen im Bereich Balgebrückstraße/Marktstraße sowie Balgebrückstraße/Dechanatstraße seien rechtlich gar nicht umsetzbar – die Straßenverkehrsordnung verbiete es, Zebrastreifen über Gleise hinweg anzulegen, so Anja Schiemann und Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (beide SPD). Der CDU-Wunsch nach mehr Verkehrskontrollen rief bei Tim Sültenfuß (Linke) Fragen hervor. Wen wolle man dort verstärkt kontrollieren? Und mit welchem Personal? Ein Unfallschwerpunkt sei die Domsheide ohnehin nicht. Michael Jonitz (CDU) reagierte auf die Kritik seinerseits mit Vorwürfen: Der Senat versäume es, die notwendige Umgestaltung der Domsheide anzugehen.