Die Erkenntnis kommt nicht überraschend: Weil es am Hauptbahnhof Verdrängungsmaßnahmen gibt, sucht sich ein Teil der Drogenszene andere Plätze und hält sich häufiger in den Stadtteilen auf. Wie soll es auch anders sein? Die Menschen mit ihren Problemen verschwinden nicht einfach. Umso erstaunlicher ist es, dass nicht zeitgleich mehr dezentrale Hilfsangebote geschaffen worden sind und man Finanzierungsfragen vorschiebt. Wer einmal an der sogenannten Akzeptanzfläche in der Friedrich-Rauers-Straße vorbeigekommen ist, muss kein Experte sein, um zu wissen, dass die beiden Container und Bänke dort längst nicht als Ausweichfläche für die gesamte Bahnhofsszene taugen.
Es reicht auch nicht, einzelne Streetworkerstellen mit ein paar Stunden aufzustocken. Was fehlt, ist Hilfe im großen Stil, und zwar schnell. Ansonsten passiert das, was sich jetzt exemplarisch beobachten lässt: Funktionierende Projekte für den Stadtteil werden derart vereinnahmt, dass sie dem im schlimmsten Fall nicht standhalten können.