Ende 2023 soll sich um die Altstadt und Teile der Neustadt auf der gegenüberliegenden Weserseite der sogenannte Wallring schließen – eine komfortabel ausgebaute Fahrradstrecke, die weitere Anreize zum Umstieg auf umweltfreundliche Bewegung bietet. Mit Gesamtkosten von 4,3 Millionen Euro wurde 2019 kalkuliert, doch nun wird das Vorhaben deutlich teurer. Insgesamt ist aktuell mit gut 7,7 Millionen Euro zu rechnen. Glück für Bremen: Die Kommune muss nur etwa 350.000 Euro nachschießen, weil rund 90 Prozent vom Bund getragen werden. Dies gilt sowohl für die bereits bewilligten Kosten als für die Mehraufwendungen.
Der Senat hat den Eigenanteil am Dienstag bewilligt. In der Beschlussvorlage aus dem Haus von Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) wird auf die Gründe für den massiven Preissprung so gut wie gar nicht eingegangen, in einem Satz ist lediglich von der "allgemeinen Marktlage" die Rede.
Das Projekt Wallring soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein
Erste Teilabschnitte des Projekts im Stephaniviertel und der Neustadt sind bereits fertiggestellt. Ein Verzicht auf den Hauptabschnitt zwischen Doventor und Osterdeich hätte das Gesamtvorhaben infrage gestellt, auch die Bundesförderung für schon erbrachte Bauleistungen hätte möglicherweise zurückgezahlt werden müssen. "Diese Alternative wird nicht empfohlen", heißt es in dem Senatspapier.
Das Projekt Wallring soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Die Strecke führt vom Altenwall den Wall hinauf und weiter ins Stephaniviertel, von dort über die Stephanibrücke in die Neustadt. Innerhalb der Neustadtswallanlagen verläuft die Fahrradtrasse dann Richtung Leibnizplatz. Von dort kann man über die Wilhelm-Kaisen-Brücke zurück in die Altstadt fahren. Später soll der Ringschluss über die Weser durch zwei neue Fahrradbrücken in Höhe von Altenwall beziehungsweise Piepe ergänzt werden.