Zwei von zehn Patientinnen und Patienten im Alter über 65 Jahre, die in Allgemeinkliniken behandelt werden, leiden zusätzlich an Demenz. Auf fast jeder Station können also Menschen liegen, die nicht wissen, wie ihnen geschieht. Die sich vielleicht auch nicht merken können, welches ihr Bett ist, die nichts trinken, wenn sie nicht daran erinnert werden, die nachts vor Angst schreien oder herumirren. Auch der kurzzeitige Verlust alles Vertrauten ist für Menschen mit der Nebendiagnose Demenz eine nicht zu unterschätzende gesundheitliche Belastung.
Schon angesichts der Zahlen braucht es dringend sogenannte demenzsensible Kliniken, nicht nur Demenz-Stationen, um Härten zu mildern. Und Rooming-In, Übernachtungsmöglichkeiten im Zimmer des Patienten, falls pflegende Angehörige das wollen und die Kraft dazu haben. In der Pandemie rächt sich bitter, dass dieses Angebot nicht längst Standard ist. Wenn Demenzkranke mit Begleitung in die Klinik kommen können, ist im Idealfall allen geholfen: den Kranken, ihren Angehörigen und dem Klinikpersonal.