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Wohnungsbau Beschlüsse der Baudeputation: Wo in Bremen neue Wohnungen entstehen

Oberneulander Mühle, Teile der Gartenstadt Vahr oder das Lankenauer Höft: In der Baudeputation sind zahlreiche Baupläne beschlossen worden. Lesen Sie hier, wo und wie sich die Stadt verändert.
26.11.2021, 10:13 Uhr
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Beschlüsse der Baudeputation: Wo in Bremen neue Wohnungen entstehen
Von Pascal Faltermann

Wie kann in der Stadt mehr bezahlbarer Wohnraum entstehen? Bremen hat sich vorgenommen, die Grundlage zu schaffen, um mehr als 10.000 Wohnungen über das ganze Stadtgebiet verteilt zu errichten. Doch wenn es darum geht, die entsprechenden Flächen auszuweisen, die Nutzungen zu bestimmen und die Baupläne zu erstellen, gibt es meist viel Diskussionsbedarf oder es regt sich Widerstand. Eigeninteressen, Klimaschutz, Versiegelung von Flächen oder die Verkehrssituation stehen dem Wohnungsbau häufig gegenüber. Das war auch der Fall bei zahlreichen Vorlagen und Plänen, die in der Baudeputation am Donnerstag auf der Agenda standen. Ein Überblick.

120 Wohnungen in der Gartenstadt Vahr

Auf einer rund 2,6 Hektar großen Fläche sollen circa 120 Wohnungen in Form von Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern und Geschosswohnungsbau entstehen. Das geplante Wohngebiet liegt an der Ecke Ostpreußische Straße/Konrad-Adenauer-Allee und ist im Wesentlichen eine ehemalige Kleingartenanlage. Laut Stefan Dierks aus der Baubehörde, der die Pläne vorstellte, müssen auf der Fläche rund 15.100 Quadratmeter Wald gerodet werden, der an anderer Stelle auf 18.7500 Quadratmetern wieder aufgeforstet werden soll. Eine Bürgerinitiative um Lorenz Kiene kritisiert die Pläne, weil dort eine bislang nicht versiegelte Fläche bebaut werden soll. Das sei laut Kiene nicht mit Natur- und Klimaschutz vereinbar.

Weitere Kritikpunkte: Es gibt trotz zunehmender Starkregenereignisse kein Konzept zum Ableiten des Wassers, die Energieversorgung sei nicht CO2-neutral, Vogelarten wie dem Sperber würde der Lebensraum genommen und die Verkehrssituation müsse verbessert werden. Deputierte aller Fraktionen merkten an, dass die Kritikpunkte ernst genommen und geklärt werden müssten. Einig waren sich die Abgeordneten aber auch, dass mehr Wohnraum her muss und stimmten den Plänen zu, die nun öffentlich ausgelegt werden. "Es ist ein erfreulicher Beitrag für den Wohnungsbau in Bremen", sagte SPD-Politiker Falk Wagner. Das Gebiet soll autoarm werden, die Quote für Sozialwohnungen beträgt 25 Prozent und ein Teil der Gebäude soll mit Holz gebaut werden, erklärte Staatsrätin Gabriele Nießen. Dass die Fläche bebaut wird, sei bereits mit dem Flächennutzungsplan beschlossen worden, sagt Nießen.

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Lankenauer Höft

Der Flächennutzungsplan und der Bauplan für den rund 1,1 Hektar großen Bereich um das Lankenauer Höft sind beschlossene Sache. Alle Fraktionen stimmten den Vorlagen zu. Wie berichtet, soll auf der Landzunge neben dem derzeitigen Beachclub ein Gebäude für Gastronomie und Veranstaltungen entstehen. Dazu soll es Volleyballfelder, Tiny Houses und Hausboote geben. Wie genau Flächen in der Weser genutzt werden können, muss allerdings noch das Häfenressort beschließen, da das Gebiet zum Neustädter Hafen gehört. Der denkmalgeschützte Turm aus dem Ende der 1960er Jahre bleibt erhalten. Wie der Verkehr vor Ort organisiert wird, muss extra geregelt werden. "Ich freue mich, dass es an dieser Stelle endliche ein Happy End gibt", sagt SPD-Politikerin Anja Schiemann.

Oberneulander Mühle

Rund 200 neue Wohnungen sollen in Oberneuland zwischen Rockwinkeler Landstraße, Franz-Schütte-Allee, Eisenbahnlinie Bremen-Hamburg
und Mühlenweg entstehen. Das Mühlenfeld an der Oberneulander Mühle ist weitgehend unbebaut und wird landwirtschaftlich als Ackerfläche und als
Selbstpflück-Blumenfeld genutzt. Das Projekt ist umstritten, ein Bürgerverein kritisiert die Pläne. Doch wenn es um Neubau und mehr Wohnungen geht, waren sich an diesem Tag alle Deputierten einig: Einstimmig wurden die Pläne beschlossen. Es soll ein Angebot für unterschiedliche Zielgruppen geschaffen werden. Vorgesehen ist ein Mix aus Mehrfamilienhäusern, Reihen-, Doppel- und auch Einzelhäusern. Mit einem Anteil von 25 Prozent geförderten Wohnungsbau soll auch Wohnraum für Menschen mit einem geringen Haushaltseinkommen geschaffen werden. Die Sozialbauquote von 30 Prozent gilt hier noch nicht, weil das städtebauliche Konzept zwischen Stadt und Investoren vor dem 3. März 2020 abgestimmt worden waren.

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Kornstraße

Es soll ein urbanes und nachhaltiges Quartier werden – Wohnen und Arbeit sollen hier möglich sein. Mindestens 30 Prozent der Wohnungen sollen öffentlich geförderte Sozialwohnungen sein. Zudem soll es Platz für Gewerbe und Freiräume geben. Rund 250 Millionen Euro wollen die die Projektentwickler Plankontor Projekte und Tektum Holding investieren. Gegen die Investoren-Pläne wehrt sich aber eine Bürgerinitiative (wir berichteten), die auch in der Deputationssitzung ihre Kritik äußern durfte. Übereinstimmend waren sich die Fraktionen einig, dass die geplante Bebauung dort kommen soll, und stimmten Flächennutzungsplan und Bauplan zu. Bis zu 300 Wohnungen sollen in der Neustadt entstehen.

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