Auf dem Werksgelände des Raumfahrtkonzerns OHB an der Karl-Ferdinand-Braun-Straße in Bremen hat es in der Nacht zum Mittwoch gebrannt. Das bestätigt die Polizei Bremen auf Nachfrage des WESER-KURIER und teilt mit, der Staatsschutz der Polizei Bremen habe nun Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen.
Nach ersten Erkenntnissen versuchten unbekannte Täter, zwei Container in Brand zu setzen, nachdem sie einen Zaun durchtrennt und sich so Zutritt auf das Gelände verschafft hatten. Dabei gerieten Planen, die zum Schutz auf den Containern lagerten, zeitweise in Brand. Anschließend sei das Feuer von selbst erloschen. Personen und Gebäude kamen nicht zu Schaden.
Polizei Bremen sucht Zeugen
In einem anonymen Schreiben, das am Mittwochmittag an mehrere Bremer Medien ging, gaben die Unbekannten an, dass der Anschlag politische Gründe habe. In der E-Mail heißt es: "Wir rufen auf zur Sabotage der deutschen Rüstungsindustrie!" Man kritisiere das militärische Eingreifen der Türkei im syrischen Bürgerkrieg und erkläre sich mit den Kurden solidarisch. Die Polizei überprüft derzeit die Echtheit des Schreibens und ob die Tat politisch motiviert ist. Auch ein Zusammenhang zu einem Brandanschlag vom Dezember 2017 auf einen Lkw, der auf einem Firmengelände in Gröpelingen parkte, wird geprüft.
OHB-Sprecher Günther Hörbst verurteilte den Anschlag. "Gottseidank sind keine Gebäude in Brand geraten und niemand ist verletzt worden. Es ist trotzdem eine Straftat. Wir tun alles, um die Arbeit der Polizei zu unterstützen."
In den Fokus von linksradikalen Gruppen war das Raumfahrt-Unternehmen wegen seines Radar-Aufklärungssystems für die Bundeswehr auch schon in der Vergangenheit geraten.
Zeugen werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0421/362 38 88 zu melden. Die Polizei fragt: "Wer hat gegen 1 bis 1.15 Uhr im Bereich der Lise-Meitner-Straße und Karl-Ferdinand-Braun-Straße verdächtige Beobachtungen gemacht und kann Hinweise auf die Täter geben?" (niw/var)
++ Diese Meldung wurde um 15.34 Uhr aktualisiert. ++