In Bremen ist am Sonnabend erneut ein Hochzeitskorso aus dem Ruder gelaufen. Laut Polizei gab in Gröpelingen ein 17-Jähriger aus einem Auto heraus mehrere Schüsse in die Luft ab. Alle Beteiligten an dem Korso wurden durch die Polizei angehalten und kontrolliert. Bei der Waffe handelte es sich um eine Schreckschusspistole. Sie wurde beschlagnahmt.
Gegen 16.45 Uhr meldete eine Zeugin, dass sie in der Grambker Heerstraße beobachtet habe, wie eine Person aus einem Auto heraus eine Pistole in die Luft gehalten habe und schoss, berichtet die Polizei. Es habe sich dabei wohl um einen Hochzeitskorso gehandelt.
Mit dieser Vermutung lag die Zeugin richtig. Die Polizei konnte die beschriebenen drei Fahrzeuge wenig später in der Heidbergstraße anhalten. Alle Insassen wurden befragt und die Fahrzeuge durchsucht. In einem der Wagen wurde tatsächlich eine Schreckschusspistole mit Munition gefunden. Der 17-jährige Schütze aus Bremen wurde einer erziehungsberechtigten Person zugeführt, heißt es hierzu in einer Polizeimitteilung. Ihn erwartet nun eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Schreckschusswaffe und Munition
Bereits in den vergangenen Jahren hatte es mehrfach Vorfälle dieser Art gegeben, die deshalb im Oktober 2017 sogar Thema in der Innendeputation waren. Hier berichtete Bremens stellvertretender Polizeipräsident Dirk Fasse auf Anfrage der CDU, dass es trotz Aufsehen erregender anderer Beispiele mit den meisten Korsos keinerlei Probleme gebe. Bei einigen seien dann allerdings Schreckschusswaffen abgefeuert, Knallkörper gezündet und diverse andere Ordnungswidrigkeiten begangen worden. Dies habe dann nichts mehr mit Brauchtum und Kultur zu tun, erklärte Fasse, sondern führe umgehend zum konsequenten Einschreiten der Polizei.
Nach dem erneuten Vorfall am Sonnabend weist die Polizei noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass das Abfeuern von Schüssen in jeglicher Form kein Kavaliersdelikt sei und schwere Folgen haben könne. Zudem berechtige die Freude über ein Ereignis zu keinem Zeitpunkt die Missachtung von Verkehrsregeln. Wer gegen diese verstoße, müsse mit einer Anzeige rechnen.